Ich liebe Fußball, aber die ekelhafte Polit-Inszenierung nachher tue ich mir nicht an

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Sie wissen, dass ich ein leidenschaftlicher Fußballfan bin. Im zarten Alter von 14 erstmals von Klassenkameraden in ein Stadion mitgenommen, Flutlicht, 1:1, alle Erinnerungen da, als wäre es gestern Abend gewesen und nicht 1973. Männer und Fußball, das ist so ein besonderes Ding, das gehört zusammen, wahrscheinlich ist es in der DNA angelegt. Ja, auch Frauen spielen Fußball, auch Frauen begeistern sich für diesen Sport und die Jungmillionäre mit den Tattoos und den Gelfrisuren.

Alte weiße Männer wie ich lieben das Spiel, den Kampf um jeden Zentimeter Rasen, die Kraft und Ästhetik. Halb scherzhaft habe ich mal geschrieben, dass Fußball für den heutigen Mann eine Art Kriegsersatz ist. Gott sei Dank müssen wir nicht mehr in den Krieg, aber es gibt diese magischen Orte, wo man das Archaische spürt, wo man zwei Stunden am Samstag schreien kann, leidenschaftlich mitgehen in der wogenden Menge, Fäuste in den Himmel recken kann, das Gemeinschaftsgefühl mit Tausenden anderen in gleichen Trikots, Uniformen gleich. Ich höre an dieser Stelle auf, sonst holen sie mich morgen früh ab mit einer weißen Jacke mit so Schnallen.

Ich will Ihnen nur beschreiben, dass Fußball wichtig ist auch für einen Mann wie mich, der sich 24/7 mit ernsten Themen herumschlagen muss, oft unerfreulichen, der stundenlang an Schreib- und Konferenztischen oder im Auto hockt. Alle zwei Wochen raus, mit den Kindern, Trikot an, Schal um den Hals, Pommes für die Kinder und dann ab auf Block 4.

Und seit ich mein Interesse für Fußball entdeckt habe als kleiner Junge waren die Spiele der DEUTSCHEN NATIONALMANNSCHAFT immer das Größte, die Krönungsmessen sozusagen. Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Gerd Müller, der „Bomber der Nation“ – darf man das heute überhaupt noch sagen? Weil das Stadion und der Fußball so ein Refugium für unsereins sind, einer der letzten Zufluchtsorte geballter Männlichkeit mit all den Ritualen, den Hymnen, dem Bier, versuchen linksgrüne Gutmenschen seit Jahren diese Bastion zu schleifen. Mal wollen sie Alkohol im Stadion verbieten, mal laufen die Spieler mit irgendwelchen Weltklima-Transparenten nach dem Spiel herum und machen sich zu Volltrotteln…ja, und mal soll das Stadion in Regenbogenfarben illuminiert werden. Es ist so lächerlich, dass man es eigentlich ignorieren sollte, wenn es nicht so penetrant auf allen Kanälen bejubelt würde.

Unser, sag ich immer noch, Nationaltorwart, sag ich auch immer noch, Manuel Neuer ist ein außergewöhnlicher Torhüter, reaktionsschnell, einer der mitdenkt und mitspielt. Einer der besten der Welt. Wir sollten stolz auf ihn sein, aber seit seiner Ankündigung gestern, „Die Mannschaft“ werde sich heute vor der Mutter aller Fußballschlachten gegen England auf dem Rasen niederknien wegen Rassismus und irgendwas mit der linksradikalen Black Lives Matter-Lobbyorganisation in Amerika, ist es vorbei mit dem Respekt. Im vergangenen Jahrhundert wurden große Sportereignisse immer wieder von miesen Machthabern ausgenutzt, um die Popularität der Sportler auf sich selber und die eigene Ideologie zu übertragen. Sie alle kennen die ekelhaften schwarz-weißen Bilder von Olympiamannschaften, die mit erhobenem rechtem Arm 1936 im Berliner Olympiastadion an Hitler vorbeimarschierten. Sie alle wissen darum, wie die Machthaber in Russland und der DDR den Sport förderten, auch mit illegalen Substanzen, um inmitten des Totalversagens sozialistischer Gesellschaften wenigstens mit den Erfolgen ihrer besten Sportler glänzen zu können.

Die Sportler wollen erstmal gewinnen, sie wollen Medaillen sammeln, im Rampenlicht stehen, sich selbst beweisen, auch Geld verdienen natürlich. Doch dazu müssen Sie nicht nur sehr gut sein und viel trainieren. Sie müssen sich auch den politischen Gegebenheiten anpassen. So wie Honecker Kati Witts Arm tätschelte, wird Bundeskanzlerin Merkel jetzt halt per Zoom in die Mannschaftskabine des deutschen Teams gebeamt. Und die Bevölkerung ist beglückt.

Ich hoffe, dass Deutschland heute Abend gewinnt, ganz ehrlich. ich bin Deutscher, es ist die deutsche Mannschaft. Aber ich werde mir das Spiel nicht anschauen, reicht ja, wenn ich später am Abend das Ergebnis erfahre. Ich schaue mir das nicht an, wie sich unsere besten Spieler, die ja auch unser Deutschland repräsentieren, vor der ganzen Welt zu Clowns linker Ideologen demütigen lassen.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.