Herne trauert und betet um die Opfer des Zweifachmords

Trauernde versammeln sich vor der Herz-Jesu in Herne. Foto: Caroline Seidel

Herne – In einem emotionalen Gottesdienst haben Hunderte Menschen in Herne der beiden Mordopfer Jaden und Christopher gedacht. Unter den Trauergästen waren zahlreiche Kinder von Jadens Schule.

«Einander umgeben, einander umarmen – das tut gut, da fließt Trost – etwas Helles inmitten des Dunkels», sagte der evangelische Pfarrer Reiner Rimkus am Nachmittag. Viele Trauergäste hatten Blumen, Grablichter und Stofftiere mitgebracht. Der Andrang in der Herz-Jesu-Kirche war so groß, dass einige hundert Trauergäste den Gottesdienst draußen über Lautsprecher verfolgten. Zahlreiche Notfallseelsorger waren vor Ort.

Der 19 Jahre alte Marcel H. hatte in der vergangenen Woche gestanden, den neunjährigen Nachbarsjungen Jaden sowie seinen 22 Jahre alten Bekannten Christopher getötet zu haben. Die Polizei hatte nach dem ersten Mord an Jaden tagelang fieberhaft nach Marcel H. gesucht. Zahlreiche Menschen in der Stadt im Ruhrgebiet waren in Sorge vor weiteren Taten.

Pfarrer Rimkus rief die Menschen auf, sich gegenseitig zu trösten. «Von anderen kommt uns Kraft zu, die wir gerade selbst nicht haben, aber so nötig brauchen.» Schüler von Jadens Schule brachten Kartons in den Altarraum, auf die sie ihre Gefühle geschrieben hatten. «Angst», «Wut», «Traurigkeit» und «Unsicherheit» war darauf zu lesen.

Auch Rocker der Gruppierung «Bandidos» nahmen an der Trauerfeier teil. Sie fuhren mit Motorrädern vor, etwa zehn erschienen in Kutte. Der Stiefvater von Jaden ist nach Angaben des Anwalts der Familie, Reinhard Peters, Mitglied der «Bandidos» in Essen. Jaden soll an diesem Donnerstag beerdigt werden.

Bildquelle:

  • Trauergottesdienst nach Doppelmord von Herne: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren