Heino: „Ich bin ein deutscher Sänger und singe deutsche Lieder“

DÜSSELDORF Die Geschäftsführung der Düsseldorfer „Tonhalle“ weigert sich, für das Konzert des Schlagersängers Heino am 8. Oktober zu werben. Grund ist der Titel des Konzerts: „Heino goes Klassik – Ein deutscher Liederabend“.

„Wir werden den Abend mit diesem Titel nicht bewerben, da er fachlich und politisch nicht korrekt gewählt ist“, sagte Intendant Michael Becker gegenüber der BILD zur Begründung. Der Begriff ‚ein deutscher Liederabend‘ tümele, was immer das sein soll. Und – so Becker – Heino rücke sich in „eine ungemütliche Ecke“.

Heino wehrt sich mit deutlichen Worten: „Ich denke nicht daran, das Wort ‚deutsch‘ aus meinem Liederabend zu streichen! Muss ich mich jetzt als 82-jähriger Deutscher für das Wort ‚deutsch‘ schämen?“ Und der erfolgreiche Schlagersänger legt sogar noch nach: „Dieses ganze Gedöns um die neue korrekte Sprache und was man heutzutage noch sagen darf und was nicht, ist nur noch erschreckend, und man kann doch bei so einem Quatsch nur noch den Kopf schütteln.“

Heino weiter: „Wenn man so weitermacht, verliert Deutschland seine eigene Identität. Ich bin und bleibe ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt und die deutsche Sprache liebt.“ Becker kontert mit den städtischen Richtlinien. In einem Antrag in der Düsseldorfer Stadtratssitzung von SPD, Grünen und FDP im März 2019 heiße es, man lehne „die Überlassung von Räumen für Veranstaltungen mit rassistischen, antisemitischen, salafistischen, antidemokratischen, sexistischen, gewaltverherrlichenden, oder anderen menschenfeindlichen Inhalten“ ab.

Was genau das mit Heino zu tun hat, bleibt Beckers Geheimnis. Heino dazu: „Ich bin fassungslos, dass man mich mit so etwas auch nur annähernd in Verbindung bringt. Bin ich ein Hetzer, weil ich deutsche Lieder von Brahms und Schubert singe? Geht’s eigentlich noch? Soll das Wort ‚deutsch‘ jetzt auch schon rechtspopulistisch sein? Das entbehrt doch jeglicher Logik und jedem klaren Verstand!“

Bildquelle:

  • Heino: heino management

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.