Greif zum Hörer, Wladimir!

Liebe Leserinnen und Leser,

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich dagegen ausgesprochen, moderne Kampfjetzt an die Ukraine zu liefern. Dabei war er durchaus selbstkritisch, was das lange Zögern bei den Kampfpanzern anbetrifft. Aber Kampfflugzeuge könnten zweifellos ein deutlicher Schritt zu einer weiteren Eskalation in diesem Krieg sein, der bei einem hoffentlich baldigen Ende keinen Sieger, sondern nur Verlierer haben wird.

Wissen Sie noch, warum da eigentlich gekämpft wird?

Aus meiner bescheidenen Sicht der Lage, des Kräfteverhältnisses und des Status Quo ist es völlig idiotisch, jetzt noch weiter zu morden und zerstören. Ok, zugegeben, das ist es eigentlich immer, aber es findet halt auch immer statt. In einem Krieg ist nicht die andere Seite der Feind, sondern der Krieg selbst ist der Feind, sagt sinngemäß der Erste Offizier – Darsteller: Denzel Washington – seinem „Kommandanten“ Gene Hackman in dem großartigen U-Boot-Drama „Crimson Tide“. Ein Satz, den ich bis heute im Hinterkopf habe, weil er wirklich klug ist.

Bei einem Angriffskrieg gibt es am Ende des Tages nur Verlierer. Und man fragt sich unablässig: Warum machen sie es dann trotzdem? Immer wieder diesen dummen Fehler, der so viel Tod und Leid mit sich bringt – immer. Ohne Ausnahme.

In meiner Welt ist nur der Verteidigungskrieg akzeptabel und oftmals geboten. Niemals ein Angriffskrieg. Niemals. Denken Sie darüber nach!

Die Amis im Irak, die Russen in der Ukraine, Hitler gegen die ganze Welt – was hat das jemals gebracht außer Tod und Leid?

Ich weiß nicht, ob Habeck Recht hat mit seiner Einschätzung zu Kampfflugzeugen. Ich habe nicht den Eindruck, dass Russland in der Ukraine eine Luftüberlegenheit hat. Warum also den nächsten Schritt zu einer Eskalation tun, vom Westen aus? Übrigens: Habeck ist nicht allein. Der amerikanische Präsident Joe Biden hat gestern eindeutig klargestellt, dass die USA keine Kampfflugzeuge an die Ukraine liefern werden. Und damit beweist er zum widerholten Male wie dämlich das von russischer Seite gestreute und leider auch in Deutschland in manchen Milieus erzählte Narrativ ist, dass die USA schon seit Jahren den Krieg gegen Russland wollen. Das ist so grotesk, und manchmal mache ich mir Sorgen über den Geisteszustand der Leute, die das allen Ernstes glauben.

Niemand will einen Krieg gegen das zweitgrößte Land der Erde, mit seinen 2500 Atomraketen und seinem natürlichem Reichtum im Boden. Russland ist nicht zu besiegen, vielleicht zu zerstören um den Preis der Zerstörung Europas. Aber wer will das denn, was ist das für eine groteske Propaganda für Dummköpfe?

Dieser Krieg muss aufhören, am besten noch heute. Wladimir Putin könnte es mit einem Telefonat beenden. Er muss nur zum Hörer greifen…

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.