BERLIN – Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) fordert Gespräche über eine Rückkehr zum Schul-Regelbetrieb.
«Wir müssen jetzt gucken, dass die Kinder Schritt für Schritt in die Normalität zurückkehren können. Und wenn wir über Außengastronomie reden, dann müssen wir genauso darüber reden, wie kommen wir jetzt wieder zu einem vollen Regelbetrieb zurück», sagte die SPD-Politikerin in der RBB-Sendung «Wir müssen reden!».
Notwendige Instrumente dafür seien «Schützen, Testen, Impfen» – also auch die Impfung von Eltern und Fachkräften, die mit Kindern in Kontakt sind. «Denn sie schützen die Kinder „wie ein Kokon“», sagte Giffey.
Für den Fall einer baldigen Zulassung des Impfstoffs von Biontech für Kinder ab zwölf Jahren fordert die Bundesschülerkonferenz eine bevorzugte Impfung von Schülern mit dem Vakzin. «Für ab Zwölfjährige gibt es mit Biontech nur einen einzigen Impfstoff, der rasch zugelassen wird», sagte Generalsekretär Dario Schramm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dafür müssten Impfmobile an die Schulen kommen – das sei der einfachste Weg.
In der EU darf das Mittel von Biontech/Pfizer bislang nur Menschen ab 16 Jahren gespritzt werden. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will aber noch im Mai über die Zulassung des Impfstoffs ab zwölf Jahren entscheiden.
Mit Blick auf die bundesweite Aufhebung der Priorisierung bei Corona-Impfungen am 7. Juni sagte Giffey: «Es ist ja klar, wenn die Priorisierung aufgehoben wird, dann geht der Run los. Solange nicht ausreichend Impfstoff da ist, werden Hausärzte ein Problem haben.» Die Kassenärztliche Bundesvereinigung will sich heute zur Lage der Impfungen in den Praxen äußern. Am Dienstag hatte der Hausärzteverband Nordrhein von einer extrem aggressiven Stimmung bei der Impfstoffnachfrage berichtet.
Giffey warnte indes vor einer sozialen Schere bei den Impfungen: «Denn wir sehen ganz deutlich, dass in den sozialen Brennpunkten die Auswirkungen natürlich stärker sind, dass die Menschen nicht so aufgeklärt sind über das Impfen, und deswegen ist es so wichtig, dass wir eben auch ganz stark darauf achten, dass in den Gebieten, die so große soziale Schwierigkeiten haben, eben auch das Impfen ermöglicht wird.»
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- Franziska Giffey: dpa