von FLORIAN LÜTTICKE
TOKIO – Florian Fuchs brüllte seinen Frust im fast leeren Oi Hockey Stadium von Tokio laut heraus. Mit dem 1:3 (0:2) gegen den starken Weltmeister Belgien kassierten die deutschen Herren im zweiten Vorrundenspiel den ersten olympischen Stimmungsdämpfer.
«Wir sind sehr enttäuscht mit der Art und Weise, wie wir das Spiel gestartet haben. Zwei Tore so wegzuschenken, ist fahrlässig», kritisierte Bundestrainer Kais al Saadi angesichts eines 0:2-Rückstands nach bereits sieben Minuten.
Noch vor sechs Uhr (Ortszeit) hatte der Wecker geklingelt, zum frühen Spielstart um 9.30 Uhr war das deutsche Team längst nicht hellwach. Erst nach den ersten beiden Vierteln erarbeitete sich die DHB-Auswahl gute Chancen, im Schlussabschnitt erzielte Martin Häner (51. Minute) den einzigen deutschen Treffer zum Endstand. «Wir werden uns auf jeden Fall zwei Stunden lang richtig, richtig ärgern», sagte Coach al Saadi.
Schon früher zeigte Fuchs Emotionen, warf seinen Schläger. «Der Ausbruch war die logische Konsequenz nach 60 Minuten ackern, aber irgendwie wollte es heute nicht», berichtete der 29 Jahre alte Nationalspieler. «Das kennt man bei Flocke ja, die Emotion, die er am Ende ausgestrahlt hat, fehlte uns am Anfang», sagte Kapitän Tobias Hauke. «Wir sind eine Mannschaft, die die volle Emotion braucht, um die großen Spiele zu gewinnen.»
Sieg gegen Südafrika ist Pflicht
Die Qualifikation für das Viertelfinale ist durch die erste Niederlage noch nicht in ernster Gefahr, vier von sechs Teams der Gruppe kommen weiter. Zum Auftakt hatte das deutsche Team Kanada mit 7:1 bezwungen, auch gegen Südafrika am Donnerstag (4.45 Uhr) ist ein Sieg Pflicht. Zuvor geht es gegen Großbritannien am Dienstag (5.15 Uhr) um eine gute Ausgangslage für die K.o.-Runde.
«Wir haben jetzt noch geile Spiele gegen Großbritannien, Niederlande und Südafrika. Wir werden das Viertelfinale erreichen, da den Sieg einfahren und Richtung Halbfinale gehen», sagte Fuchs selbstbewusst, nachdem der erste Ärger verklungen war. «Da ändert sich an unserem Plan gar nichts. Ob wir Erster, Zweiter oder Dritter sind – am Ende macht das keinen Riesenunterschied.»
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- Hockey-Team: dpa