Köln – Mit einer kämpferischen Rede der Parteichefin Frauke Petry hat der Bundesparteitag der AfD in Köln begonnen.Wie schon vor Tagen gegenüber Medien warb die sächsische Politikerin vor den 600 Delegierten für einen „realpolitischen Kurs“ ihrer Partei und gegen Versuche, die AfD weiter nach Rechts zu verschieben. Petry sagte, man müsse den Bürgern jetzt vor den anstehenden Wahlen deutlich machen, „ob und wie die AfD in den Jahren bis 2021 eine realistische Machtoption für die Wähler aufbaut, damit wir das Spielfeld und die Regierungsbank nicht dauerhaft den etablierten Parteien überlassen.“ Damit machte sie aber deutlich, dass sie ihre Partei für die Zukunft auch reif für Koalitionen mit anderen Parteien machen will.
Petry richtete harte Worte an ihre innerparteilichen Gegner, die als Minderheiten immer wieder demokratische Beschlüsse von Vorständen und Gremien torpediert hätten. Viele gemäßigte AfD-Mitglieder würden obwohl in der Mehrheit Konflikte scheuen, um der Partei insgesamt nicht zu schaden.
Die Vorsitzende räumte auch eigene Fehler ein, etwa eine Formulierung im „Zukunftsantrag“, von der sich der stellvertretende Vorsitzende Alexander Gauland agegriffen gefühlt habe. Das tue ihr leid, sagte Petry und bot Gauland an, den Antrag nun zusammen neu zu formulieren.
Zu Beginn ihrer Rede hatte sich ein Teil der Delegierten von ihren Plätzen erhoben und die Vorsutzende mit „Frauke, Frauke!“-Sprechchören gefeiert.
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- AfD Bundesparteitag: dpa