PARIS – Französische Streitkräfte haben den Anführer eines Ablegers der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in der Sahelzone außer Gefecht gesetzt. Das twitterte der französische Präsident Emmanuel Macron.
Der Anführer der Terrorgruppe Islamischer Staat in der Sahelzone (ISGS), Adnan Abu Walid al-Sahrawi, sei «neutralisiert» worden. In der französischen Militärsprache bedeutet dies, dass der Gegner kampfunfähig gemacht oder getötet wurde. «Dies ist ein weiterer großer Erfolg in unserem Kampf gegen terroristische Gruppen in der Sahelzone», schrieb Macron weiter.
Der IS-Ableger wird vor allem für Anschläge im Gebiet zwischen dem Niger, Burkina Faso und Mali verantwortlich gemacht. Die Sahelzone, zu der auch der westafrikanische Krisenstaat Mali zählt, ist ein Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt. Hier sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben dem IS oder Al-Kaida die Treue geschworen.
Macron empfängt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag zu einem Arbeitstreffen im Elyséepalast in Paris. Bei dem gemeinsamen Abendessen soll es unter anderem auch um die Situation in der Sahelzone gehen, hieß es aus Elyséekreisen.
Die französische Armee hatte bereits Ende Juli zwei führende Mitglieder eines IS-Ablegers in Mali außer Gefecht gesetzt. Kurz zuvor hatte Macron eine Neuausrichtung der französischen Militärpräsenz in der Sahelzone angekündigt. Langfristig solle die Truppenstärke in der Region um mehr als 2000 Soldaten verringert werden. Aktuell sind etwa 5100 Soldaten im Anti-Terror-Einsatz «Barkhane» in Mali und vier weiteren Sahel-Staaten vertreten. Auch die Bundeswehr ist bei zwei laufenden Einsätze mit insgesamt etwa 1200 Bundeswehrsoldaten in Mali.
Am Mittwoch hatte sich die Bundesregierung besorgt über eine sich anbahnende Zusammenarbeit der Militärjunta in Mali mit Söldnern der russischen Militärfirma Wagner gezeigt. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sah die Grundlagen der Mandate für die beiden Einsätze Minusma und EUTM infrage gestellt, sollte sich die Zusammenarbeit bestätigen. Zuvor hatte es schon ähnliche Warnungen aus Frankreich gegeben.
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