Berlin – Der frühere US-Präsident Barack Obama wird in sechs Wochen beim Evangelischen Kirchentag in Deutschland erwartet.
Zu dem großen Glaubenfest vom 24. bis 28. Mai werden in Berlin 140 000 Besucher erwartet, zum Abschlussgottesdienst auf den Elbwiesen vor den Toren Wittenbergs etwa 200 000 Menschen. Es steht dieses Mal ganz im Zeichen von 500 Jahren Reformation.
Zuerst hatte die «Süddeutsche Zeitung» (Dienstag) über den Gast aus den USA berichtet. Die Kirchentagveranstalter äußerten sich vorerst nicht dazu, sie wollten im Laufe des Tages Details zum Besuchsprogramm bekanntgeben.
Obama (55) war acht Jahre US-Präsident und übergab das Amt zu Jahresbeginn an Donald Trump. Er gehörte früher einer christlichen schwarzen Kirchengemeinde in Chicago als Sozialarbeiter an. Im vergangenen November war er letztmalig als Präsident in Deutschland zu Besuch – in Berlin.
Unklar blieb zunächst, ob Obama nach Berlin oder nach Wittenberg reist. In jedem Fall wäre das eine Herausforderung für die Sicherheitsbehörden. Denn: Die Sicherheitsmaßnahmen für gerade aus dem Amt geschiedene US-Präsidenten sind fast identisch mit denen für amtierende US-Präsidenten. Das dürfte Auswirkungen auf den gesamten Kirchentag haben.
Das Glaubenfest wäre für den ehemaligen Präsidenten eine Premiere. Seine Halbschwester Auma, eine Soziologin und Autorin aus Kenia, war dagegen bei den im jährlichen Wechsel veranstalteten Kirchen- und Katholikentagen schon mehrfach zu Gast. Sie lebte lange in Deutschland und spricht auch deutsch.
Die evangelische Kirche feiert in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen den 500. Jahrestag des Beginns der Reformation. 1517 hatte der Theologe Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel verfasst und sie der Überlieferung nach an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen. Die Reformation, die schließlich zur Kirchenspaltung führte, nahm damit ihren Lauf.
Bildquelle:
- Obama_Berlin: dpa