HAMBURG – Im November 2020, inmitten der Covid-19-Pandemie, wurde die European League of Football (kurz ELF), von Ran NFL und dem TV-Experten Patrick Esume, der mittlerweile der Commissioner der Liga ist, und CEO Zeljko Karajica, einem Geschäftsmann, der im Sport Besitzer mehrerer Teams und Stadien ist, gegründet. Die ELF will den American Football in Europa professionalisieren und voranbringen. Denn der Hype, der gerade in Deutschland rund um die NFL entstanden ist und weiter wächst, muss auch für die europäischen Talente genutzt werden.
Anders, als in regionalen Ligen, spielt die ELF nach NFL-Regeln. Dazu kommt, dass jeder Spieler ein Gehalt bekommt und kein Mitgliedsbeitrag zahlen muss. Wer aber denkt, dass die Spieler nur des Geldes wegen wechseln, liegt falsch. Denn theoretisch ist es möglich, in regionalen Ligen auch als heimischer Spieler mehr Geld zu verdienen. Die ELF besitzt einen sovgenannten Salary Cap, der die Gehaltsobergrenze der Franchises klar definiert. Das reizvolle an der ELF ist für die meisten Spieler die mediale Präsenz. Denn die Spiele der ELF werden alle hochwertig produziert und aufgezeichnet und sind auf einer Online-Plattform für jedermann abrufbar.
In den ersten beiden Spielzeiten wurde jeden Sonntag ein Spiel auf ProSieben MAXX und eines Samstags auf ran.de übertragen. Ab 2023 kommt ein weiteres TV-Spiel auf ProSieben MAXX hinzu. Jedes Team besteht aus knapp 60 Spielern, wovon nur vier Amerikaner und sechs Europäer sein dürfen. Die restlichen Spieler müssen Homegrowns, also heimische Spieler, sein.
Die erste Saison startete im Juni 2021 mit acht Teams aus drei Ländern. Die Barcelona Dragons, Panthers Wrocław, Hamburg Sea Devils, Frankfurt Galaxy, Berlin Thunder, Leipzig Kings, Cologne Centurions und Stuttgart Surge heißen die Gründungsmitglieder. In der ersten Saison krönte sich das hessische Franchise, Frankfurt Galaxy, zum ersten European League of Football Champion mit lediglich einer Niederlage in der Saison.
Im Jahr 2022 startete die zweite European League of Football Saison mit bereits zwölf Teams aus fünf Nationen. Neu hinzugekommen waren die österreichischen Traditionsvereine Raiders Tirol und Vienna Vikings sowie die Istanbul Rams aus der Türkei und Rhein Fire mit Sitz in Düsseldorf.
Letzterer gilt als absoluter Puplikumsmagnet, welcher zweimal über 10.000 Zuschauer im Stadion begrüßen durfte. Am Ende der Saison krönten sich die Vienna Vikings zum neuen ELF-Champion in einem packenden Finale in Klagenfurt am Wörthersee.
Bisherige Champions waren 2021 die Frankfurt Galaxy und 2022 die Vienna Vikings. Die Hamburg Sea Devils schafften es dabei beide Male ins Finale.
Das ist neu in 2023
Das türkische Franchise Istanbul Rams, verabschiedet sich bereits nach einer Saison wieder und wird nicht mehr in der ELF antreten. Neu dazu gekommen sind die Prague Lions aus Tschechien, Fehérvár Enthroners aus Ungarn, Milano Seamen aus Italien, Paris Saints aus Frankreich, Helvetic Guards aus der Schweiz und die Munich Ravens aus Deutschland. Mit insgesamt 17 Teams aus sieben europäischen Ländern startet die Liga am 04. Juni 2023 in die neue Saison. Aufgeteilt in drei Gruppen, sogenannten Conferences, mit zweimal sechs Teams und einmal fünf Mannschaften kämpfen die Franchises um die Playoffs. Die drei Conference-Sieger ziehen in die Playoffs ein und die drei nächstbesten Teams der Liga ebenfalls. Im Normalfall sollten das die Zweitplatzierten sein, was aber nicht unbedingt feststeht, da ein Drittplatzierter einer Gruppe, theoretisch mehr Siege haben kann als ein zweitplatzierter einer anderen Conference.
Als Favoriten zählen klar die Champions der ersten beiden Saisons, Frankfurt Galaxy und Vienna Vikings. Außerdem gesellen sich das Düsseldorfer Franchise Rhein Fire und das französische Team Paris Saints zu den Favoriten.
Das Finale findet am 24. September 2023 in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg statt. Es sind bereits jetzt, knapp drei Monate vor Ligastart, 70 Prozent der Finaltickets verkauft.
Bildquelle:
- EFL_Leipzig_Football: hendrik müller