Europäisches Football-Finale: Rhein Fire holt das Ding und 30.000 feiern mit

Sven Breidenbach von RheinFire zählt zu den besten Offensive Linern in Europa.

von HENDRIK MÜLLER

DUISBURG – Es war das Highlight des Jahres für Football-Begeisterte in Europa: Das Finale der European League of Football (ELF). Unter tosendem Applaus überreichte Commissioner Patrick Esume die begehrte Trophäe an Jim Tomsula. Sie haben es geschafft, der amerikanische Head Coach gewann mit Rhein Fire im Finale mit 53:34 über Stuttgart Surge und krönten sich zum dritten ELF-Champion. Und das alles ohne eine einzige Niederlage in der Saison.

Dominanz, Ehrgeiz und Erfolg

Selbstverständlich ist das Spiel das Hauptaugenmerk von Europas Football-Community, doch für angereiste Fans schufen die Verantwortlichen ein zweitägiges Mega-Event für Groß und Klein. Bereits um 12 Uhr öffneten am Samstag die Tore der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg. Foodtrucks, Getränkestände und eine große Bühne mit Live-Musik bereiteten den Fans den Weg zum großen sportlichen Finale. Alle kamen auf ihre Kosten, für die Football nicht nur ein spannender Sport, sondern auch ein großer Familien-Spaß ist.

Auf einer Wiese neben dem Areal luden Spieler zu Wurf- und Kickübungen mit dem eierförmigen Ball ein. Beim Flag-Football-Spiel für den guten Zweck spielten Promis wie Oliver Geißen und Christoph „Icke“ Domisch mit. Am Abend wurden Spieler und Coaches, die in der Saison am wertvollsten für ihre Teams waren, ausgezeichnet. Der MVP der Liga, Rhein Fires Quarterback Jadrian Clark, wurde verdientermaßen geehrt. Der Amerikaner erzielte in dieser Saison viele Rekorde, die in Zukunft nur schwer zu brechen sein werden.

Am Sonntag ging das Spektakel dann in die zweite Runde. Zehntausende Fans strömten auf das Gelände vor der Arena, um sich auf das Highlight des Wochenendes einzustimmen. Es herrschte Biergarten- und Festivalflair in Duisburg.

Und dann begann es – 15.30 Uhr Kickoff

Stuttgart Surge, vergangenes Jahr ohne einen einzigen Sieg in der Saison, traf auf den großen Favoriten Rhein Fire. Die Schwaben konnten lange bestens mithalten, doch individuelle Fehler zwangen sie dann in die Knie. Rhein Fire besiegte Surge vor 31.500 Zuschauern in der ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena mit 53:34. Anschließend wurde Surge vom Publikum mit Standing Ovations für das starke Spiel und die unfassbare Saison applaudiert. Als das Gesicht der Liga, Commissioner Patrick Esume, dem Sieger Rhein Fire die Trophäe übergab, gab es auf den Rängen kein Halten mehr. Über 30.000 Menschen jubelten mit tosendem Applaus und einige Flitzer schlichen sich unbemerkt aufs Feld. Die European League of Football hat sich einmal mehr selbst übertroffen in Organisation und Durchführung.

Zum Spiel

Die Bundeswehr-Musiker eröffneten das große Sportfest mit Nationalhymne unter Saxophon-Begleitung. Der erste Kickoff wurde von Sebastian van Santen von Rhein Fire ausgeführt, und die Stuttgarter begannen in der Offensive. Surge zeigte gleich zu Beginn seine Stärke, indem sie das Feld hinunter marschierten und mit einem Touchdown-Pass auf Wide Receiver Louis Geyer in Führung gingen.

Rhein Fires erster Ballbesitz dauerte nicht lange und der Ball wurde direkt nach nur drei Versuchen wieder abgegeben. Doch die Verteidigung der Düsseldorfer konnte die Stuttgarter ebenfalls schnell vom Feld schicken und in der Folge übernahm Fire das Kommando. Quarterback Jadrian Clark bediente den Amerikanischen Empfänger Nathaniel Robitaille, der sein Comeback nach drei Monaten Verletzungspause gab und mit seinem außergewöhnlichen Können mehrere Gegenspieler ausdribbelte und einen Touchdown erzielte.

In der Folge gelangen Rhein Fire noch zwei weitere unbeantwortete Touchdown-Pässe von Clark auf Receiver Harlan Kwofie und Tight End Florian Eichhorn und somit stand es Mitte des zweiten Viertels 21:6. Doch die Stuttgarter kamen noch vor der Pause zurück und konnten bis auf 24:20 aufschließen.

Nach Wiederbeginn baute Rhein Fire die Führung aus und Läufer Sergej Kendus trug den Ball für sechs weitere Punkte über die Linie. Stuttgart schien direkt eine Antwort zu haben, indem Quarterback Hennessey einen weiten Touchdown-Pass auf Passempfänger Yannick Mayr warf, doch kurz vor der Endzone kam der schnelle Verteidiger Soufyan Dardour und schlug Mayr den Ball aus den Händen.
Rhein Fire konnte daraufhin per Field Goal auf 33:20 erhöhen. Geschlagen war Stuttgart damit aber noch immer nicht und Hennessey warf einen langen Pass auf Stewart, der nach 56 Yards die Endzone erreichte. Doch im Anschluss folgte der Knockout für Rhein Fire, als Clark seinen vierten Touchdown-Pass des Tages auf Kwofie warf und Surge defensiv kein Mittel fand.

Rhein Fire gewann schlussendlich klar mit 53:34.

Bildquelle:

  • Sven_Breidenbach_RheinFire: lina bollig

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