Es war eine tolle EM und übrigens: England gewinnt morgen Abend!

Liebe Leserinnen und Leser,

morgen Abend um 21 Uhr beginnt im Berliner Olympiastadion das Finale der Fußball-Europameisterschaft zwischen England und Spanien. Zeit für ein Fazit.

Nach meiner Wahrnehmung war es ein gelungenes Turnier, eines, das Europas Völker wieder ein Stück zusammengeführt hat. Hooligan-Ausschreitungen, Terroranschläge, die von Verantwortlichen in Politik und Sicherheitsbehörden befürchtet wurden, gab es nicht. Natürlich kann morgen noch etwas passieren, aber am Tag vor dem Turnierende ist die Bilanz durch und durch positiv.

Die Fans aus allen Teilen Europas haben uns ebenso viel Spaß gemacht, wie die Mannschaften. Im Mittelpunkt des Interesses gleich zum Start standen natürlich die 100.000 gut gelaunten und trinkfesten Schotten mit ihren Dudelsäcken, die gleich nach Anreise in München dafür sorgen, dass es in den Biertempeln nichts mehr zu trinken gab. Von den Dänen wussten wir, dass sie gut drauf sind, die Schweizer waren beeindruckend, und die Spanier spielen den elegantesten Fußball.

Unsere eigene Nationalmannschaft hatte bei den Deutschen viel Kredit verloren in den vergangenen Jahren – sportlich wie mit der ätzenden Volkserziehungs-Attitüde à la Regenbogen-Armbinden. Da haben die Jungs viel wieder gutgemacht. Bundestrainer Julian Nagelsmann und seine Mannschaft haben ein starkes Turnier zelebriert. Kurz vor Ende der Nachspielzeit zu verlieren, vorher wurde ein Elfer nicht gegeben, und dann noch gegen die Übermannschaft aus Spanien – wahrlich kein Grund demütig vom Platz zu schleichen. Mir hat diese Nationalmannschaft erstmals seit acht Jahren wieder richtig Spaß gemacht.

Die Stimmung war klasse, beim Public Viewing und in den Stadien sowieso. Die Einschaltquoten bei den TV-Übertragungen auch super.

Ich werde übrigens morgen Abend zu England halten, auch wenn Spanien vermutlich gewinnt. Ich mag den englischen Fußball, die Art, wie die Briten seit Jahrzehnten spielen. Nicht übermäßig erfolgreich mit ihrer Nationalmannschaft, wie wir alle wissen.

Aber ich mag dieses Hauruck, Balleroberung und dann Attacke, volle Pulle und alle nach vorn. Nicht taktieren, nicht Zeit schinden, nicht dauernd Querpässe. Einfach Balleroberung und dann Ramba-Zamba. Ich glaube, so ist das ganze Volk auf der Insel drauf. Und Prinz William reist zum Endspiel höchst selbst an, und die Royals sind sowieso immer für Überraschungen gut. Würde der kommen, wenn die Engländer nicht gewinnen?

Ein schönes Wochenende wünscht

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.