Erstmals mehr als zehn Millionen Ausländer in Deutschland

Vor allem aufgrund der Zuwanderung von Flüchtlingen und aus der EU sei die Zahl der Menschen ohne deutschen Pass gestiegen; in den Jahren 2015 und 2016 zusammen um fast 1,89 Millionen oder 23 Prozent. Türkisch ist die häufigste Staatsangehörigkeit gefolgt von Polnisch, Syrisch und Italienisch.

Unterm Strich (Zuwanderung minus Fortzüge) kamen 2015 deutlich mehr Menschen (rund 1,5 Millionen Menschen) als 2016 (etwa 482.000) nach Deutschland. Ein leichtes Plus im Ausländerzentralregister geht auch auf die Geburten zurück: In der ausländischen Bevölkerung wurden im Vergleichszeitraum 98 700 Babys mehr geboren als Menschen starben. Etwa 229.800 Menschen wurden in den vergangenen zwei Jahren zugleich eingebürgert und damit aus dem Register gestrichen.

Vor allem Flüchtlinge aus Syrien, Afghanisatan und dem Irak haben die ausländische Bevölkerung aus Nicht-EU-Staaten innerhalb von zwei Jahren steigen lassen, um 1,28 Millionen auf rund 5,7 Millionen. «Demgegenüber spielten die EU-Mitgliedsstaaten seit 2015 eine weniger wichtige Rolle als zuvor», sagte Brückner.

Die Zuwanderung der vergangenen zwei Jahre hat sich auf verschiedene demografische Faktoren ausgewirkt. So war die ausländische Bevölkerung Ende 2016 im Durchschnitt 37 Jahre und sieben Monate alt, und damit 2 Jahre und vier Monate jünger als 2014. Der Anteil der Männer stieg von 51,5 auf gut 54 Prozent. Fast 43 Prozent waren ledig, ein Plus von 2,4 Prozentpunkten im Vergleichszeitraum Ende 2014 bis Ende 2016.

Ausländer leben im Durchschnitt bereits seit 15 Jahren und 5 Monaten in Deutschland. 2014 waren es noch zwei Jahre und zwei Monate mehr. Die regionale Verteilung der Menschen hat sich in den vergangenen zehn Jahren kaum geändert. Die meisten Ausländer leben in Nordrhein-Westfalen, die wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern.

Bildquelle:

  • Ausländerbehörde: dpa

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