Energiepreise? Nur schön optimistisch bleiben, irgendwann haben auch die Träumer genug

Liebe Leserinen und Leser,

trotz besseren Wissens habe ich mir einen Grund-Optimismus bewahrt. Irgendwie, so denke ich, kehrt die Vernunft zurück in Deutschland. Man kann die Realitäten eine Weile ignorieren, aber irgendwann bricht sich die Wirklichkeit mächtig Bahn.

Diese Hoffnung habe ich beispielsweise, wenn ich die explodierenden Preise an der Tankstelle beobachte. Das sind nämlich erstmal nicht die steigenden Rohölpreise, sondern steigende Steuern. Wir bezahlen auf den Liter Diesel oder Benzin neben Mineralöl-Steuer, Öko-Steuer, Energiesteuer auch Mehrwertsteuer, die 59 Prozent des gesamten Preises ausmachen. Der Preistreiber ist also der Staat. Mit unserer neuen Ampel-Regierung dürfte sich an diesen hohen Benzinpreisen ebenso wenig ändern wie an steigenden Energie- oder Erdgaspreisen. Dass der Winter teuer wird, verdanken wir also in erster Linie dem Realitätsverlust von Politikern, die meinen, wir könnten im Alleingang das Weltklima retten.

Und ich habe die Hoffnung, dass die Menschen in diesem Lande sich das eines Tages einfach nicht mehr gefallen lassen.

Ich habe auch die Hoffnung, dass Christian Lindner Finanzminister wird, denn er wird mit einem wirtschaftsliberalem Kompass wahrscheinlich ein besserer Finanzminister werden als Robert Harbeck, der jetzt plötzlich vorgeschlagen wurde. Robert Harbeck als Finanzminister würde wohl eher noch mehr Steuern eintreiben wollen, als die Bürger unseres Landes vor den explodierenden Energiepreisen zu schützen. Denn die Energiepreise sind ja nach Ansicht der Grünen und der sie sekundierenden Staatssendeanstalten ARD und ZDF immer noch nicht hoch genug. Wo früher Solidarität und sozialer Ausgleich gefordert wurden, da herrscht heute soziale Eiseskälte. Marie Antoinette Baerbock hat für frierende Bürger ebenso wenig Verständnis wie Frau Esken von der SPD Verständnis für Pendler haben dürfte, obwohl ihr Wähler-Klientel viel mehr betroffen sein wird als die Öko–Schickeria aus den teuren Wohnvierteln unserer Großstädte.

Nein, eigentlich scheint es im Moment überhaupt keinen Grund zu Optimismus zu geben. Eigentlich könnte ich sofort weitere drei oder fünf Themen aufzählen, die hier ernsthaft als Politik diskutiert werden. Und doch denke ich, dass die Summe an Wahnsinn irgendwann so groß wird, dass man die Realität nicht mehr verleugnen kann.

Vielleicht ein Blackout, wenn Deutschlands Flatterstrom mal wieder das europäische Stromnetz ins Schwanken bringt und der Luisa und Greta nicht nur im Dunkel und ohne veganes Essen sondern auch ohne WLan sitzen lässt. Oder – Klima hin oder her – so ein richtig saukalter Winter. Mit Schnee und Minusgraden bis in den April. Dann, ja dann könnte mein Optimismus vielleicht recht behalten, und die Menschen dieses Landes würden unserer neuen Regierung soviel Druck machen, dasss….ich weiß, ich weiß.

Die Lernkurve vieler unserer Mitbürger ist sehr flach und zu Revolutionen müssen wir getragen werden. Aber wenn der Druck groß genug ist, dann knallt es manchmal eben doch. Und wir sind uns mittlerweile wohl alle einig, dass es erstmal knallen muss, damit es wieder gut wird.

Also, bleiben Sie schön optimistisch!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.