Bei dem Getöteten handele es sich um einen 38 Jahre alten Syrer. Verletzt wurden den Angaben nach vier Frauen im Alter von 28 bis 34 Jahren sowie ein 37 Jahre alter Mann. Bei ihnen handle es sich vermutlich um Mitbewohner, sagte ein Sprecher der Polizei. Mit Sicherheit könne er das aber noch nicht sagen. Von den Verletzten wurde eine Person mit einem Rettungshubschrauber in ein Klinikum gebracht. Die anderen Verletzten kamen mit Rettungswagen in ein Krankenhaus. Eine Person war der Mitteilung zufolge auch am Abend noch in einem kritischen Gesundheitszustand.
Tatverdächtiger ist kein Unbekannter
Der mutmaßliche Täter ist der Polizei bereits bekannt. Im Mai dieses Jahres soll der 31-Jährige in der Unterkunft randaliert und mehrere Menschen mit einem Messer oder einem ähnlichen Gegenstand bedroht haben, wie der Sprecher sagte. Danach kam er in eine psychiatrische Fachklinik. Die Ermittlungen wegen Bedrohung und Sachbeschädigung dauerten an, hieß es. Seit wann der Mann wieder in der Unterkunft wohnte, konnte der Sprecher nicht sagen.
Der Tatverdächtige wurde bei dem Vorfall den Angaben nach leicht verletzt. Diese Verletzungen gingen mutmaßlich auf sein eigenes Handeln zurück, sagte der Sprecher. Die Beamten nahmen ihn den Angaben zufolge widerstandslos vor der Asylbewerberunterkunft fest.
Motiv noch unklar
Das Motiv sowie der genaue Ablauf der Tat sind noch unklar. Auch zur Frage, inwiefern sich der mutmaßliche Täter und die Verletzten kannten, ermittle nun die Kriminalpolizei Friedrichshafen. Eine Ermittlungsgruppe mit 25 Mitgliedern hat die Arbeit aufgenommen. Menschen, die zur Tatzeit in der Unterkunft waren, sollen befragt werden. Spezialisten der Kriminaltechnik sicherten bis zum Morgen Spuren am Tatort, die das Landeskriminalamt auswerten soll. Die Leiche des 38-Jährigen sollte am Dienstag obduziert werden.
Die Unterkunft befindet sich nach Angaben des Landratamtes des Bodenseekreises in zwei etwa gleich großen Gebäuden im Zentrum der 9000-Einwohner-Stadt. Von den 55 Plätzen seien aktuell 46 belegt, teilte ein Sprecher mit. Einen Sicherheitsdienst gebe es dort nicht.
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- Messerangriff in Kressbronn: dpa