von KLAUS KELLE
KÖLN/BERLIN – Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und im Hintergrund der majestätische Kölner Dom. Tausende Lebensschützer der deutschen Pro Life-Bewegung haben sich gestern wieder zum traditionellen „Marsch für das Leben“ aufgemacht – in Köln ebenso wie in Berlin vor dem Brandenburger Tor. Den Schutz des menschlichen Lebens vom natürlichen Anfang bis zum natürlichen Ende sichern – das ist der gemeinsame Nenner, dieser Menschen, die – häufig motiviert von ihrem christlichen Glauben – auf die Straßen gehen. Und sich auf übelste Art und Weise von den woken Vertretern der LBGTQ-Lobby ankreischen lassen müssen.
„Ich bin hier noch nie so übel beschimpft und beleidigt worden, wie von den Leuten, die mir sagen, ich solle jetzt aber mal tolerant sein“, sagte vor Jahren mal eine Rednerin auf der Kundgebung vor dem Berliner Reichstag. Und jeder, der nicht versteht, was ich meine, sollte sich das selbst mal geben, im nächsten Jahr wieder am dritten September-Wochenende in Berlin oder Köln.
Wer diesen grenzenlosen Hass aufs Leben einmal erlebt hat, versteht sofort, was unserem Land droht, wenn solche Gestalten jemals echte politische Macht in Deutschland bekommen.
Über Abtreibung kontrovers zu streiten ist nahezu unmöglich geworden in Deutschland und anderen westlichen Ländern. Über Sterbehilfe wird es auch zunehmend unmöglich. Zu viel persönliche Betroffenheit spielt dabei mit, zu viele Menschen waren selbst in solchen oft dramatischen Situationen oder kennen andere Menschen, die so etwas erlebt haben. Da ist so viel Emotionalität dabei, da sind so viele lange Wege gegangen, so viele Nächte durchgeweint worden.
Und, wie denn auch nicht?
Wir reden über Kinder, über Menschen, über zerstörte Träume. Wie soll das denn gehen ohne Schmerz und Tränen, ohne Gewissenbisse und ohne Auflehnen gegen die Erwartungshaltung einer erschreckend kinderfeindlichen Gesellschaft in Deutschland. „Ist doch kein großes Ding heute“, sagen „Freundinnen“ dann. „Du kannst doch später noch Kinder bekommen“, trösten die Eltern. „Ich hatte das auch zwei Mal, und dann kamst Du“…. so viele Sätze, die so dumm sind wie der blödeste von allen. „Mein Bauch gehört mir!“
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Denn es geht eben nicht um den Bauch, es geht um das, was die werdende Mutter darin trägt. Und das ist ein kleines Kind, ein vollwertiger Menschen mit allen genetischen Anlagen, mit Gliedmaßen, einem Kopf, mit Augen. Der Leib einer Mutter war einmal der sicherste Ort auf der Erde. Das ist vorbei, und das ist eine Tragödie.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Natürlich gibt es dramatische Ausnahmesituationen. Wer würde einer Frau, die Opfer einer Vergewaltigung wurde und dann schwanger ist, den Schwangerschaftsabbruch verweigern – wer einer Frau, deren Leben in Gefahr wäre, würde sie das Kind austragen? Es gibt keine einfach Entscheidungen in solchen Fällen.
Aber 98 Prozent aller „Fälle“ sind „sozial“ begründet
„Ich will es nicht“, was für ein eiskalter Satz, oder? „Ich kannte den Typen doch gar nicht“, „das passt nicht in meine Lebensplanung, später gern“ und was man alles so sagt. Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, in der das menschliche Leben Verfügungsmasse wird? Mutti gleich nach der Entbindung wieder in die Produktion? Der Staat wird sich schon um die Kleinen kümmern? Uschi aus der Kita kann das sowieso besser… Ernsthaft?
Kinder sind das Wichtigste, was wir haben. Kinder sind die Zukunft. Sie brauchen unsere Aufmerksamkeit und unsere grenzenlose Liebe. Was haben wir sonst?
Leider haben wir keine Parteien und Politiker, die sich den Schutz des menschlichen Lebens zu ihrem Hauptthema ausgewählt haben. Früher waren CDU und CSU mal solche Parteien. Heute zeigen mir CDU-Politiker ihre Dankschreiben für die reibungslose „Abwicklung“ an Pro Familia.
Niemand kämpft für die wehrlosen Kinder im Mutterleib
Nur dieses großartige Häuflein von ein paar Tausend Menschen, die jedes Jahr durch Berlin und Köln ziehen, sich beschimpfen und anspucken lassen von einem menschenverachtenden linken Pöbel, um dieses so unglaublich wichtige Thema wachzuhalten, machen mir Hoffnung.
Bildquelle:
- Marsch_für_das_Leben_Köln_2024: eduard pröls