Die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands wieder aufzubauen – das ist ein langer Weg

Liebe Leserinnen und Leser,

am Nachmittag hatte ich das Vergnügen, bei einem grün-inspirierten Think Tank in Berlin zu Gast zu sein. Da es ein Hintergrundgespräch war, also nicht zur Veröffentlichung, kann ich Ihnen hier keine Details erzählen, aber ich habe beeindruckende Menschen kennengelernt, die eine klare Haltung haben…zu unserem Land.

Das beeindruckt mich wirklich, denn Zeit meines Lebens habe ich die Grünen immer als destruktive Kraft kennengelernt, die alte Strukturen mit dem Vorschlaghammer zertrümmern wollen. Aber so Sätze wie „Wir haben alle versagt in den vergangenen Jahren, als wir die Bundeswehr runtergewirtschaftet haben“, hätte ich in dieser Runde von Politikern der Grünen wirklich nicht erwartet. Aber es gefällt mir.

Konzentration auf das Wichtige, die Menschen schützen, den Kindern eine Perspektive für die Zukunft bieten – all das haben unsere führenden Politiker in der Breite verlernt, zumindest aber aus den Augen verloren. Und in einer Runde mit einer Ampel-Partei harsche Kritik am Bundeskanzler und seiner Zögerlichkeit oder der sichtbar überforderten Verteidigungsministerin Lambrecht zu hören, das hat mich zutiefst erstaunt.

Russlands mörderischer Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eine Zeitenwende, daran kann kein Zweifel bestehen. Und Außenministerin Annalena Baerbock hat recht: Russland darf mit diesem Morden, Zerstören und Vergewaltigen keinen Erfolg haben. Sonst werden unsere nächsten Jahre sehr, sehr ungemütlich.

Es reicht nicht aus, die Bundeswehr mit einem fetten Sondervermögen aufzupimpen. Die innere Einstellung unter uns Deutschen gegenüber unseren Söhnen und Töchtern, die in Uniform für die Freiheit von uns allen ihr Leben riskieren, muss wieder einen deutlich höheren Stellenwert bekommen.

Ich habe bei dem Gespräch gedacht, es kann doch nicht sein, dass Pro Familia-Aktivisten und Homo-Lobbyisten in unseren Schulen auftreten dürfen, aber Jugendoffiziere der Bundeswehr in einigen Bundesländern ausgeschlossen werden. Der Kampf um das Selbstbewusstsein unseres Staaten und den Willen und die Fähigkeit unseres Landes, sich selbst zu verteidigen, hat gerade erst begonnen. Das wollte ich gegenüber unseren Gastgebern vorhin aber so dann doch nicht formulieren. Aber es ist so. Und manche dort denken inzwischen sicher ähnlich wie ich…

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.