Die Universität Bielefeld: Sexuelle Belästigungen, Vandalismus und Einbrüche – kümmert das jemand, außer den Betroffenen?

von KLAUS KELLE

BIELEFELD – Nun hat sogar die ARD-Tagesschau die Universität Bielefeld zur Kenntnis gekommen. Aber weniger wegen Lehre und Forschung, sondern wegen so genannter „Pick-Up-Artists“.

Die Leitung der Uni Bielefeld hat sich jetzt mit einer Mail an die Studenten gewandt und vor „jungen Männern“ gewarnt, die sich auf dem Campus an Studentinnen heranmachen und sie massiv belästigen.

„Pick-Up-Artisten“ – auch so ein neuer Begriff, der „Abschlepp-Künstler“ beschreibt, die mit psychologische Tricks und Manipulations-Techniken Frauen „abschleppen“.

Gleichstellungsbeauftragte und Feministinnen-Referat warnen nun und fordern die Kommilitonen auf, hinzuschauen, wenn sie sehen, dass irgendwo so ein Anmachversuch gestartet wurde. Die Methode heißt „Push and Pull“, und ich will es nicht näher beschreiben, um nicht das Interesse von Nachahmern zu wecken. Denn außer den Pick-Up-Aktivitäten dieser Zeit rückt die Bielefelder Uni schon seit einiger Zeit immer häufiger in den Blickpunkt der Polizei

Und oftmals kommt es nach Einsätzen, wo Streifenbeamte jemanden ermitteln und seine Personalien feststellen zu der grotesken Situation, dass die Beamten anschließend einfach wieder abrauschen. Erklärbar ist das eigentlich nur, wenn die Uni-Leitung in solchen Fällen auf Strafverfolgung, sprich eine Anzeige, verzichtet.

Erst Ende vergangener Woche war die Polizei wieder auf dem Campus. Unbekannte mit detaillierter Kenntnis der Örtlichkeiten hatten mehrere Räume sogenannter Fachschaften aufgebrochen. Und eine große Kaffeemaschine, die in der Nähe öffentlich zugänglich für alle Studenten dort stand, einfach mitgenommen. Nicht zum ersten Mal, dass so etwas passiert. Geklaut wird an vielen Stellen in der Uni, alles, was nicht niet- und nagelfest ist.

Die Polizisten wissen auch, dass es neben Vandalismus in den Unigebäuden besonders die beiden großen Campus-Bereiche „Nord“ zwischen dem X-Gebäude und dem Hauptgebäude und auf der Südseite des Gebäudes sind, wo immer wieder Straftaten passieren: Nötigung, sexuelle Belästigung, Beleidigungen, Diebstähl, Einbruch, Vandalismus, Sachbeschädigung und natürlich Schmierereien am Gebäude. Warum dort nach Aussage von Studenten kaum mal jemand vom Wachpersonal zu sehen ist, bleibt rätselhaft.

Bildquelle:

  • Campus Universität Bielefeld: thegermanz

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.