Deutschland ist noch nicht verloren – „Gehts raus, spuits Fußboi!“

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber dieses automatische Gejammer, wenn irgendwas mal wieder nicht rund läuft, nervt irgendwann. In der Politik ist das sogar berechtig, da sind die Folgen von Fehlentscheidungen der Parlamentarier natürlich enorm. Wir erleben das gerade bei der anhaltenden Masseneinwanderung von Menschen aus aller Welt, von denen hier viele erkennbar nichts zu suchen haben. Und wenn ich dann von der CSU-Politikerin Dorothee Bär – die ich schätze – lese, das Erstarken der AfD sei die Folge der Ampelpolitik, dann kann ich mir nur noch an den Kopf fassen.

Das Erstarken und die dauerhafte Existenzsicherung der AfD haben wie der famosen Bundeskanzlerin Angela Merkel zu verdanken. Und die ist, glaube ich, in der CDU – warum auch immer. Solange die Union nicht selbstkritisch ihre katastrophalen Merkel-Jahre aufarbeitet, wird das nichts mehr mit dem Wähler.

Aber der Deutsche neigt grundsätzlich zum Jammern, nicht nur bei der Parteipolitik

Zugverspätung – scheiß Deutsche Bahn! Niederlage im Fußball – scheiß Bundestrainer! Und außerdem singen die Spieler unsere Nationalhymne nicht inbrünstig genug.

Verstehen Sie mich nicht falsch, dieses ganze Theater um „Die Mannschaft“ und die Schwuppen-Kampagne mit Regenbogen-Beleuchtung und Armbinden hat mich genauso genervt wie Sie alle. Die Politisierung des Sports ist mehr als unerfreulich, und noch mehr, wenn dann der Sport zur Nebensache wird und die Leistungen dramatisch leiden.

Aber ich will heute Morgen mal eine Lanze für den Bundes-Hansi brechen

Zum einen, weil er in seiner Trainerkarriere vor der Nationalmannschaft schon bewiesen hat, dass er ein Guter ist. Zum anderen, weil Fußball unser deutscher Nationalsport ist, das verbindende Element, wo wir auch kollektiv in der Lage sind, schwarz-rot-goldene Fahnen aus den Fenstern zu hängen und „Deutsch-laaaand, Deutsch-laaaad“ inbrünstig in den Abendhimmel zu schmettern. Fußball ist Leidenschaft, ist Identifikation, und nur ein paar freudlose Grün_*Innen können an Turnieren wie WM oder EM das Wiedererstarken des Nationalismus sehen.

Unsere Nationalmannschaft hat jetzt zweimal hintereinander verloren. Das ist schlecht, weil im kommenden Jahr Europameisterschaft in Deutschland ist und Fußballfreunde wie ich und die Meisten von ihnen auf ein weiteres Sommermärchen wie 2006 hoffen.

Und genau das tue ich auch nach dem 0:2 gestern gegen Kolumbien noch. Denn wir, unsere Mannschaft, wir haben exzellente Spieler. Und wir haben einen exzellenten Trainer. Sie müssen jetzt nur die Zeit bis zum Turnier kommendes Jahr nutzen, die richtigen Stellschrauben zu drehen. Und sie müssen aufhören, sich ablenken zu lassen von Ideologen und Parteihanseln, die sie unter Druck setzen für irgendwelche vermeintlich guten Ziele Haltung zu zeigen…

Frank Beckenbauer hat das einzig angemessene dazu gesagt, als er Trainer war: „Gehts raus, spuits Fußboi!“

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.