Deutschland braucht endlich wieder Helden

von STEFAN MEETSCHEN

„Unglücklich das Land, das Helden nötig hat“, schrieb einst der Dramatiker Bertolt Brecht. Mag sein. Noch unglücklicher ist aber wohl das Land, das keine Helden hat, aber dringend welche bräuchte. Die Bundesrepublik scheint so ein Land geworden zu sein.

Kriminaltaten gab es hier zwar schon immer, doch die Sicherheit des öffentlichen Raumes (ein hohes Gut!) ist im Zuge der Willkommenskultur deutlich geschrumpft. Besonders Frauen sind dabei die Leidtragenden. Der Skandal der Silvesternacht, der Mord an der Freiburger Medizinstudentin Maria L. – dazu zieht gerade ein Video aus Berlin seine viralen Kreise, auf dem zu sehen ist, wie das Mitglied einer Gang von jungen, orientalisch wirkenden Männern einer Frau brutal in den Rücken tritt, sodass diese die Treppen der U-Bahnstation herunter stürzt. Wenn man diese Bilder sieht, kann man sich als Mann eigentlich nur schwer zurückhalten, man möchte dem „Pack“, wie Superminister Sigmar Gabriel sagen würde, am liebsten sofort auf die gleiche Weise heimzahlen, was sie an der Frau verbrochen haben. Doch eine solche Reaktion wäre natürlich völlig deplatziert, würde die religiösen und humanistischen Errungenschaften unserer Zivilisation im wahrsten Sinn des Wortes „mit einem Schlag“ ausradieren. Gewalt ist Mist. Doch gar nichts zu tun, nur zu schweigen und Millionen von Frauen ihrem Schicksal der zunehmenden Gefährdung zu überlassen, ist ganz sicher auch keine angemessene Lösung. Keine Lösung, die für einen Mann ehrenhaft ist.

Was also tun? Ich denke wir Männer in Deutschland müssen uns entscheiden, wieder das Helden-Gen in uns zum Leben zu erwecken. Die Kraft, die durch zahlreiche Erzählungen der Kulturgeschichte hindurch die Frauen in den Bann zog, weil sie Sicherheit und Schutz verheißt. Der Mann als Beschützer – das ist, wie man vielleicht eine Zeitlang glaubte, kein alter Hut, sondern erwünschte Realität. Notwendige Gegenwart.

Gibt es in diesem Land noch genug verantwortliche Männer, die dieses Gen in sich tragen und kultivieren – durch mutige Entscheidungen, mutiges Auftreten, klare Worte? Dann wird es Zeit, dass sie sich melden, um den Gästen aus einem anderen Kulturkreis (oder gegenüber einheimischen Dumpfbacken) unmissverständlich klar machen, dass man so mit Frauen nicht umgeht. Nicht in Deutschland, nicht in Europa und nirgendwo. Egal, wie alt diese Frauen sind; egal, welche Ausbildung, Nationalität und Religion sie haben; egal, welche Haarfarbe und politischen Ansichten sie haben.

Bislang horcht man auf solch Signale der reifen, verantwortungsvollen Männlichkeit leider vergeblich. Warum? Haben wir es im Zuge der Emanzipation verlernt, wie man Frauen beschützt? Sind wir zu weich geworden? Zu ängstlich, zu angepasst? Lassen wir uns von manipulierten Sprachformeln einschüchtern, welche jeden mit einem Bann belegen, der sich der ideologischen Disziplinierung verweigert? Das könnte sich bitter rächen.

Unsere klugen, schönen und emanzipierten Frauen werden bedroht. Das dürfen wir nicht zulassen. Sie haben es verdient, dass wir etwas für sie riskieren. Deutschland braucht Helden.

Bildquelle:

  • Mann: pixabay

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