Der Bundesgerichtshof hat exzellent entschieden, und ich bin bei einem Thema gescheitert

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

so lange die Gerichte noch unabhängig sind, ist alles gut. Die beiden Urteile des Bundesgerichtshofs (BGH) von heute gegen Facebook sind bahnbrechend und werden das Soziale Netzwerk verändern, das sich nach der Privatisierung der Zensur durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz vom 1. September 2017 zunehmend unerfreulich entwickelt hat. Statt Juristen und/oder dem Staat sitzen da bei Facebook und mutmaßlich auch Twitter und anderen irgendwelche Mitarbeite, vielleicht einfach Honorarkräfte, die vielleicht nur stundenweise blockieren und löschen, was ihnen persönlich auffällt und von ihnen subjektiv für zensurwürdig erachtet wird.

Sie alle kennen die Beispiele von völlig harmloser Kritik an Frau Merkel – und zack, sind Sie raus für Tage. Und Facebook ist nicht irgendwer, sondern Facebook war und ist das Tor, das das Monopol der Mainstreammedien gebrochen hat. Ein gutes Beispiel dafür ist die AfD, die seit 2013 von sämtlichen Leitmedien in Deutschland unjournalistisch und unfair behandelt wurde. Da geht es nicht mehr um Nachrichten und Berichterstattung, da geht es um „Haltung“, um das richtige Bewusstsein. Aber das sollte nicht der Job von Journalisten sein. Wir sind eigentlich Dienstleister, die unsere Leser und Hörer und Zuschauer objektiv informieren. So die Legende.

Durch die Sozialen Netzwerke ist es möglich geworden, andere Meinungen, ja auch andere Wahrheiten, in den Kreislauf der öffentlichen Diskussion zu bringen. Dass da auch viel Müll unterwegs ist, und wirkliche Verschwörungstheorien – geschenkt. Das ist der Preis der Freiheit. Alles ist besser als Alternativlosigkeit, denn es gibt immer eine Alternative, zumindest sollte es eine geben.

Facebook hat sich in den vergangenen Jahren verselbständigt, willkürlich wurde gelöscht und blockiert, harmlose und sachliche Beiträge sanktionierte man, Judenhass blieb schon mal drin, wenn er nur von der „richtigen Seite“ verbreitet wurde. Und ein Zigeunerschnitzel – das ist ja inzwischen wie der berühmte Ausruf von Margarete Schreinemakers in der noch berühmteren Talkshow von Johannes B. Kerner gegenüber der nun nicht mehr berühmten Eva Hermann: „Autobahnen geht gar nicht….“ Hä? Ich war gestern noch auf mehreren Autobahnen. Das ging. Zigeuner, ich bitte sie! Ich hab im Laufe meines Lebens welche kennengelernt, die sich selbst als Zigeuner bezeichnen. Und schwarze Rapper in der Bronx nennen sich selbst „Niggaz“ und ähnlich. Nur wir Gutmenschen, wir haben es geschafft. Wir entschuldigen uns irgendwann noch für unsere eigene Existenz. Niederknien vor dem Fußballspiel, wie lächerlich ist das denn?

Aber Stasi-Kahane und ihre Helfer haben leider noch nicht verloren, aber sie müssen jetzt arbeiten, sie müssen sich rechtfertigen und ihre Zensurmaßnahmen begründen. Das ist gut. Aber perfekt ist es erst, wenn diese Leute überhaupt keinen Zugriff mehr haben auf das, was wir denken, reden und schreiben dürfen. Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

P.S. Eigentlich hatte ich vor, diesen Frühen Vogel dem Thema zu widmen, warum so viele deutsche Männer keine deutschen Frauen mehr als Lebensgefährtin haben wollen, sondern ihr Glück in Russland, Polen oder Thailand suchen – und oft auch finden übrigens. Aber, ganz ehrlich: Ich bin gescheitert. Ich hab es mit Internetrecherche versucht, Statistiken angeschaut und persönliche Berichte studiert, aber was immer ist formuliert habe, war entweder frauen- oder männerfeindlich, sexistisch oder nicht woke genug, dass ich irgendwann aufgegeben habe. Ich freue mich mit jedem von Ihnen, der sein Glück, seine Liebe, gefunden hat. Gott segne Sie alle!

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.