Denunziantentum, Anzeigen gekappt, Reichweiten minimiert: Angriff auf unabhängige Medien in Deutschland

von KLAUS KELLE

BERLIN – Wer auch immer das orchestriert, es ist mittlerweile unübersehbar, dass eine konzertierte Aktion gegen unabhängige Medien in Deutschland im Gange ist. Das betrifft ganz aktuell die Mutter alles Blogs, die „Achse des Guten“ von Henryk Broder, aber leider auch uns bei TheGermanZ.

Heute Morgen um 06.05 Uhr veröffentlicht die Achse auf ihrer Seite einen unglaublichen Vorgang.

Ein Denunziant („WahnSager“) hatte am 10. Juni auf Twitter an die VW-Tochter Audi getweetet:

„Seid ihr sicher, dass ihr auf Achgut (schlimm genug!) im Umfeld des Lügners, Impfgegners und Coronaverharmlosers #Homburg mit eurer Werbung gut vertreten seid?? (Screenshot von heute) @volkswagen“.

Nebenbei: Der Wirtschaftswissenschaftler ist Professor i. R. für öffentliche Finanzen an der Leibniz-Universität in Hannover und Gastautor von Achgut.com. Zu seinen Corona-Beiträgen auf Achgut.com in den letzten Jahren muss man nicht mehr sagen als dies: Homburgs Warnungen und Kritikpunkte haben sich inzwischen größtenteils bestätigt und gehören mehr oder weniger zum Stand des Wissens. Und wahrscheinlich ist genau das das Problem von Twitter-Gestalten wie dem „Wahnsager“. (Absatz 1:1 von AchGut übernommen)

Und statt den „WahnSager“ – Name gut gewählt – einfach zu ignorieren, hängt sich der weltweit tätige Automobilkonzern Audi sofort an das Thema dran, verspricht, zu prüfen, und wendet sich nach der wie auch immer erfolgten „Prüfung“ an die internationale Anzeigenagentur Taboola, die für zahlreiche Internetportale mit bezahlten Paid-Content-Anzeigen eminent wichtig ist, weil da Blogs oder auch unsere Online-Tageszeitung nicht nur 10-Euro-Einmalspenden von zufriedenen Leser bekommen, sondern jeden Monat zuverlässig vier- und fünfstellige Zahlungen der Agentur. Für die meisten von uns wäre ein Überleben ohne diese Möglichkeit der Monetarisierung gar nicht möglich. Unternehmen wie Audi sind aber für Taboola „Premiumkunden“, und wenn die mit Liebesentzug drohen, dann sind nicht nur die freien Medien platt, sondern auch die Agentur.

Bei uns ist die Situation anders, aber auch unerfreulich. Trotz nach wie vor guter Zugriffszahlen und gleichzeitig sinkender Abo-Zahlen – an sich schon ein Paradoxon – werden wir immer häufiger aus völlig unverständlichen Gründen auf Facebook blockiert, weil wir angeblich „gegen die Gemeinschaftsstandards“ verstoßen, wer immer die auch festgelegt hat.

Zwei aktuelle Beispiele:

Das Interview mit der Vorsitzenden der neuen Partei „Bürger für Thüringen“, Ute Bergner, eine frühere FDP-Abgeordnete, ist von Facebook gesperrt worden. Warum? Nachzulesen hier

Jetzt das Neueste:

Auch der Artikel über das Gerichtsurteil im Maxwell-Prozess  – nachzulesen hier –  wurde heute bei uns auf Facebook komplett blockiert. Dazu müssen  Sie wissen: Es handelt sich dabei um einen Bericht, der 1:1 von den dpa-Korrespondenten in New York übernommen worden ist. Der Text läuft heute auch in anderen Mainstreamzeitungen, aber bei uns wird er gesperrt, ganz offensichtlich um unsere Reichweite einzuschränken.

Kann man sich nicht dagegen wehren? Doch, kann man, wenn man Geld dafür hat.

Zweimal haben wir es gewagt, gegen Facebook anzutreten, zweimal haben wir gewonnen, dank eines herausragenden Anwalts in Hamburg, den Sie alle kennen. Aber die damit zusammenhängenden Rechnungen sind von uns immer noch nicht komplett bezahlt. Auch ein anderer Prozess, bei dem wir von einem großen internationalen Unternehmen verklagt wurden, mussten wir nach kurzem Scharmützel aufgeben, einfach weil wir finanziell nicht über die Luft verfügen, das durchzustehen. Wir reden da von zwischen 5000 und 10.000 Euro bei jedem Prozess. Das kann der Springer Verlag, aber nicht wir. Und ich weiß von anderen Kollegen alternativer Medien, dass sie sich auch kaum noch juristisch zur Wehr setzen gegen sowas.

Sie wissen, dass ich fernab von Verschwörungstheorien unterwegs bin, und dass wir versuchen, journalistisch sauber aber politisch unkorrekt unseren Weg zu gehen. Aber hier haben wir es mit einer Strategie von Links zu tun, unsereins nicht mehr nur politisch zu bekämpfen und in den rechte Ecke zu drängen. Es ist eine durchdachte Strategie, uns alle möglichst durch Denunziation zum Schweigen zu bringen. So wie man das bei der AfD  macht, indem man etwa bei Wirten anruft, damit sie der Partei keine Räume und Hotelzimmer vermieten und ähnliches. Es geht nicht zum politischen Kampf, es geht um mundtot machen.

Nie war Ihre Unterstützung so wichtig wie jetzt. Wir haben zwei Konten eingerichtet, wo Sie uns mit Spenden sehr helfen können:

TheGermanZ: DE04 1007 0024 0033 7741 00 – PayPal: @TheGermanZ

Denken-Erwünscht: DE18 1005 0000 6015 8528 18 – PayPal @KelleKlaus

Bildquelle:

  • Facebook-Zensur: screenshot facebook

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.