Den Weg in den Sonnenuntergang des Lebens nicht der BfA übrlassen

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Auf FOCUS online erfahre ich heute Morgen, dass sich Giorgio Armani weigert, im Alter von 89 Jahren die Leitung seines Modehauses abzugeben. Dass er der zweitreichste Mann Italiens ist, habe „seiner Arbeitsmoral keinen Abbruch getan“. Und Warren Buffett sei mit 93 Jahren immer noch putzmunter und aktiv.

Die Herren Armani und Buffett haben allerdings etwas, was viele von uns nicht haben: Geld, das eine unbeschwerte Existenz bis an Lebensende garantiert.

Tatsächlich hatte ich in den vergangenen Monaten immer mal wieder in privaten Runden das Gespräch mit Freunden bei einem Glas Wein oder einer Tasse Kaffee, wie wir die Zielgerade unseres Lebens gestalten und überleben wollen, bevor wir vor unseren Schöpfer treten und anderswo weitermachen.

Dabei bin ich mit meinen 64 Jahren ja noch ein vergleichsweise junger Hüpfer. Jedenfalls wenn ich morgens aufgestanden bin und ein, zwei Espressi getrunken habe. Dann geht’s bestens. Gefühltes Alter dann maximal 45 Jahre.

Wenn ich aber den ganzen Tag im Büro oder bei Veranstaltungen war, abends noch Termine hatte und um 0:30 Uhr nach Hause komme und schaue, was noch im Kühlschrank ist, dann fühle ich mich oft, als hätte ich die 70 schon hinter mir.

Man(n) ist so jung, wie man sich fühlt

Da ist was dran. Aber wie geht’s weiter? „Ruf doch mal bei der Rentenversicherung an und lass‘ Dich beraten“, sagt mir eine alte Freundin aus Bad Salzufler Jugendtagen am Telefon. Rente? Das ist doch was für alte Leute, was habe ich damit zu tun?

Nein, ganz ernsthaft: Nochmal etwas anfangen? Oder irgendwo hin auswandern, wo es warm, zivilisiert und bezahlbar ist? Ich kenne mehrere Leute, die das getan haben. Und klarkommen, ja glücklich sind. Andererseits: Ich bin gern Deutscher, lebe gern in Deutschland, habe meine Familie, wunderbare Freunde hier. Alles aufgeben und WhatsApp-Bekanntschaften pflegen? Auch nicht mein Ding…

Gehen Sie spazieren und denken Sie darüber nach, wie Sie Ihr Leben zukünftig selbst gestalten wollen! Das ist besser, als einfach zuzusehen. Der große Musiker John Lennon hat es mal schön so formuliert: „Leben ist das, was uns zustößt, während wir etwas ganz anderes vorhaben…“

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.