Das wichtigste Fest der Christenheit darf wieder nur stark eingeschränkt begangen werden

Papst Franziskus schwenkt ein Weihrauchgefäß im Petersdom. Foto: Giuseppe Lami/Pool ANSA/AP/dpa

VATIKAN/ROM – Papst Franziskus begeht den Karfreitag wegen der Corona-Pandemie in stark eingeschränkter Form. Am Abend (18 Uhr) erinnert das katholische Kirchenoberhaupt im Petersdom in einem Gottesdienst an das Leiden und Sterben von Jesus Christus.

Nach Angaben des Vatikans sind zu den Papstmessen rund um Ostern aus Sorge um eine Weiterverbreitung des Virus nur wenige Gläubige zugelassen. Der große öffentliche Kreuzweg am Kolosseum in der Innenstadt Roms fällt wie im Vorjahr aus.

Stattdessen findet – ähnlich wie zu Beginn der Pandemie – auf dem Petersplatz vor dem Dom am Freitag eine kleine Kreuzweg-Feier (21.00 Uhr) statt. Bei der Veranstaltung wird traditionell der Weg von Jesus in den Tod am Kreuz und ins Grab nachgestellt. Dafür haben Kinder und Jugendliche Texte verfasst und Bilder angefertigt. Einige der Kinder kommen aus Pflegeheimen in Rom.

Für den 84-jährigen Franziskus ist es die zweite Karwoche und das zweite Ostern mit starken Corona-Einschränkungen. Im Frühjahr 2020 hatte der Papst aus Argentinien vor Pessimismus gewarnt, aber selbst traurig gewirkt. Er gilt als Mann, der gern persönlichen Kontakt zu Gläubigen sucht. Seine Predigten werden nun im Internet und teils im Fernsehen übertragen. Ostern als Feier der Auferstehung Jesu ist das wichtigste religiöse Fest für Christen.

Am Gründonnerstag hatte der Papst eine Messe im Dom gefeiert. Dabei waren nur etwa 200 Zuhörer. Im vergangenen Jahr hatte Franziskus zum Teil vor noch weniger Menschen seine Osteransprachen gehalten. Inzwischen sind im Vatikan nicht nur Franziskus, sondern auch andere Würdenträger und Beschäftigte geimpft.

Zur Osternacht wird Franziskus am Samstagabend im Petersdom eine Andacht halten. Der Termin wurde etwas vorgezogen, weil in Italien ein nächtliches Ausgangsverbot nach 22.00 Uhr gilt.

Dann folgen am Sonntag als Höhepunkte die Ostermesse und der Segen «Urbi et Orbi» («Für die Stadt und den Erdkreis»). Das «Urbi et Orbi» ist der wichtigste Segen der katholischen Kirche und wird in der Regel zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Damit ist eine Generalabsolution verbunden, also ein Straferlass bei Sünden. Wegen der Corona-Krise spendete der Papst zudem am 27. März vergangenen Jahres einen stark beachteten Sondersegen.

In der Pandemie richtet sich der Kirchenstaat insgesamt stark nach den Vorschriften, die für die italienische Hauptstadt gelten. Italiens Regierung hat für Ostern das ganze Land vom 3. bis 5. April zur sogenannten Roten Zone mit besonders strikten Beschränkungen erklärt. Italien mit seinen 60 Millionen Einwohnern zählt bislang seit rund 3,6 Millionen Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2. Die Zahl der Corona-Toten liegt bei etwa 110.000.

Bildquelle:

  • Messe im Vatikan: dpa

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