Das Hitler-Rätsel von Buenos Aires: Spur führt nach Solingen

Sanduhr mit Hakenkreuz: Noch nie sind in Argentinien derart viele Relikte mit Bezug zum Nationalsozialismus aufgetaucht. Foto: Natacha Pisarenko

Wie die Deutsche Presse-Agentur von dem Besitzer der Gegenstände erfuhr, seien die meisten Objekte mit dem Fabrikationsstempel des 1865 gegründeten und damals auf Militärmesser spezialisierten Unternehmens Carl Eickhorn gekennzeichnet, unter ihnen auch ein Reichsadler mit dem Hakenkreuz. Unklar ist aber, ob es sich dabei um Originale oder Kopien handelt.

Die Zeitung «Clarin» spekulierte bereits, dass die Gegenstände von einem geflüchteten NS-Verbrecher wie Adolf Eichmann nach Argentinien gebracht worden sein könnten – am La Plata gibt es eine gewisse Tradition, was die Empfänglichkeit für Nazi-Mythen betrifft.

Der Antiquitätenhändler sagte der dpa, die 75 Nazi-Relikte bildeten eine seiner knapp zwanzig privaten Sammlungen, unter ihnen auch eine große Erotiksammlung. Die Objekte aus der NS-Zeit habe er im Laufe von 25 Jahren von einem einzigen Verkäufer, einem Argentinier, erworben. Es bestehe keine illegale Handlung. Er betreibt ein Geschäft in einem nördlichen Vorort von Buenos Aires, die NS-Objekte habe er nicht zum Verkauf angeboten, sie seien in seiner Wohnung in einem gesonderten, nicht geheimen Raum, privat ausgestellt worden.

Die Polizei hatte die Relikte beschlagnahmt. Nach Abschluss der Ermittlungen sollen sie nach Angaben der Regierung in die Sammlung des Holocaust-Museums in Buenos Aires aufgenommen werden. Unter anderem wurden Hitler-Büsten, Reichsadler, Pistolen, Degen, Fern- und Vergrößerungsgläser und eine Mundharmonika-Sammlung beschlagnahmt. (dpa)

Bildquelle:

  • Sanduhr mit Hakenkreuz: dpa

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