KAIRO – Nach der Strandung eines Containerschiffs im Suezkanal ist es Schlepperbooten gelungen, den Frachter zu bewegen.
Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer. Nach Angaben der Allianz laufen rund zehn Prozent des Welthandels durch diesen Kanal. Um den Suezkanal führen in der Schifffahrt nicht viele Wege herum. Den Seeweg von Europa nach Indien verkürzt er etwa um etwa 7000 Kilometer. Das ist wichtig im eng getakteten Welthandel.
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hofft auf ein möglichst schnelles Ende der Blockade. «Je länger die Sperrung andauert und je länger die Ungewissheit andauert, desto drastischer werden die Auswirkungen dieser Sperrung sein», sagte Verbandssprecher Christian Denso der Deutschen Presse-Agentur. Das Hauptproblem sei, dass niemand wisse, ob sich der Umweg um das Kap der Guten Hoffnung lohne. Schiffen drohen teure und langwierige Umwege, warnte die Allianz.
Je länger der Stau dauere, «desto ruhiger wird es im Hamburger Hafen werden», sagte Denso. Danach kämen die Schiffe dann jedoch geballt. Die «Ever Given» ist in Hamburg keine Unbekannte. Im Jahr 2019 verursachte sie eine Kollision mit einer Fähre. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund einer Million Euro.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie warnte vor steigenden Kosten für Unternehmen, die auf Seetransporte angewiesen sind. Lieferketten gerieten unter anderem wegen der unpünktlichen Schiffe ins Stocken, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Die Lage im internationalen Container-Seeverkehr sei ohnehin angespannt, die Blockade verschärfe sie nun noch einmal.
Im Jahr 2020 durchfuhren nach Angaben der Suezkanal-Behörde fast 19.000 Schiffe den Kanal, im Schnitt gut 50 am Tag. Von einem «kritischen Engpass» sprach die US-Energiebehörde in der Vergangenheit auch für den Handel mit Öl, Gas und Erdölprodukten. Das machte sich am Mittwoch auch bei den Ölpreisen bemerkbar – sie legten kräftig zu.
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- Containerschiff blockiert Suezkanal: dpa