BERLIN – Wenn morgen früh um neun Uhr der AfD-Bundesvorstand zur turnusmäßigen Telefonkonferenz zusammenkommt, dann steht erneut eine unerfreuliche Personalie auf der Tagesordnung. Teile des Gremiums wollen dem gerade frisch gewählten Vorsitzenden der Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA), Marvin T. Neumann, wegen mehrerer schräger Tweets auf Twitter die Mitgliedsrechte entziehen. So hatte der 27-Jährige geschrieben, dass Schwarzafrikaner und ihre Nachkommen weder Deutsche noch Europäer sein könnten. „Bestenfalls Teil der Gesellschaft, in der sie leben.“
Am vergangenen Wochenende brachte Neumann auf Twitter das Fass dann endgültig zum Überlaufen: „Nach einigen Diskussionen mit Ordnungsstaatlern fällt auf, dass trotz grundsätzlicher Differenz, man oftmals beim chinesischen Modell als im Groben sinnvollste Form zukunftsfähiger Staats-, Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ankommt. Das gilt es, für Europa zu formulieren.“
Der Arbeitsgemeinschaft Verfassungsschutz (AGVS) der Partei waren mehrere Tweets Neumanns von Mitgliedern geschickt worden, die befürchten, dass solche Aussagen erst recht den Verfassungsschutz auf den Plan rufen werde. Nach Prüfung der weitergeleiteten Nachrichten äußerte sich die AG „fassungslos“ angesichts der Äußerungen Neumanns. Das berichtet die Wochenzeitung „Junge Freiheit“.
Die AfD prüft derzeit, ob man ein Parteiausschlussverfahren gegen Neumann einleiten will. Der junge Mann ist nicht nur JA-Funktionär, sondern auch hauptamtlich Pressesprecher der AfD-Landtagsfraktion in Brandenburg. Dort sitzt auch noch der aus der Partei inzwischen ausgeschlossene ehemalige „Flügel“-Chef Andreas Kalbitz.
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- Marvin_T_Neumann_JA: ja brandenburg