Hamburg – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will sich nach den Krawallen bei den Protesten gegen den G20-Gipfel heute in Hamburg über die Lage informieren. Das Staatsoberhaupt wolle mit Sicherheitskräften und Bewohnern sprechen, kündigte das Präsidialamt an.
Zugleich beginnt in der Hansestadt die Aufarbeitung der heftigen Krawalle. Bürgermeister Olaf Scholz will am Mittag mit Innensenator Andy Grote (beide SPD), dem Polizeipräsidenten und dem Einsatzleiter vor die Medien treten, um die Ereignisse zu bewerten. Auch CDU-Fraktionschef André Trepoll will seine Sicht der Dinge darlegen. Weitere Demonstrationen sind nicht mehr angemeldet.
Wegen der schweren Ausschreitungen hatten CDU und FDP bereits Kritik an Scholz und Grote geübt. Sie hätten ihr Sicherheitsversprechen gebrochen und die Gewaltbereitschaft der linksradikalen Demonstranten massiv unterschätzt. Dem widersprach Scholz.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Opfern der Gewalt schnellstmögliche Hilfe und Entschädigung zugesagt. Zum Abschluss des Treffens der Staats- und Regierungschefs zeigte sie sich am Samstag empört über die Ausschreitungen von Linksradikalen: «Die entfesselte Gewalt und ungehemmte Brutalität, auf die die Polizei in diesen Tagen des G20-Gipfels immer wieder getroffen ist, verurteile ich auf das Schärfste.» Zugleich verteidigte Merkel ihre Entscheidung, das Spitzentreffen der großen Wirtschaftsmächte in Hamburg auszurichten. (dpa)
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