BERLIN – Zwei Top-Stürmer mit unterschiedlicher Bilanz, zwei Trainer mit ungemütlichem Arbeitsplatz und ein formstarker Mittelfeldspieler, der aber wieder nicht zur Nationalelf darf – fünf Spiele, fünf Köpfe, auf die in den Samstagsspielen zu achten ist:
SASA KALAJDZIC: Ein Tor fehlt dem Österreicher noch zum Vereinsrekord. In den vergangenen sieben Bundesliga-Spielen hat der 23-Jährige jeweils getroffen, wodurch er mit dem einstigen VfB-Angreifer Fredi Bobic gleichzog, dem dies in der Saison 95/95 gelungen war. Ist Kalajdzic auch in München erfolgreich, wäre er alleiniger Rekordhalter des Clubs. Hoffnung dürfte dem Stürmer die Statistik machen: Der VfB schoss auswärts in der Bundesliga beim FC Bayern 55 Tore in 51 Spielen – nur gegen Bremen kassierten die Bayern in ihrer Liga-Historie zu Hause mehr Gegentore.
LUKA JOVIC: Nach dem Traum-Comeback mit drei Toren in den ersten beiden Spielen ist es bei Eintracht Frankfurt ziemlich still geworden um den von Real Madrid auf Leihbasis zurückgeholten Stürmer. In den vergangenen sieben Partien hat der 23 Jahre alte Serbe nicht mehr getroffen. Über die Gründe für die Torflaute von Jovic grübelt Eintracht-Trainer Adi Hütter noch. Möglicherweise behagt dem früheren Torjäger der Hessen die Joker-Rolle nicht, die ihm überwiegend zugedacht wird. Nur zweimal stand Jovic bisher in der Startelf. Hütter hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, «dass er hintenraus der Spieler sein wird, der uns die Spiele gewinnt».
MARKUS GISDOL: Seinen Job als Trainer des 1. FC Köln mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund retten zu müssen, ist keine leichte Mission. Gisdol (51) hat es in der Hinrunde durch einen 2:1-Sieg beim BVB geschafft. Zwei weitere Spiele in dieser Saison galten für ihn als Endspiele, auch diese gegen Hertha BSC (0:0) und beim FC Schalke (2:1) überstand Gisdol. Doch weil es immer wieder Rückschläge gibt, zuletzt mit einem Punkt aus fünf Spielen, und die Spielweise des FC wenig Entwicklung zeigt, folgt nun noch ein viertes. Wieder gegen den BVB. Diesmal daheim. Deshalb aber sicher nicht leichter. Zumal der FC von 17 Geister-Heimspielen nur eines gewann und mit neun mehr als die Hälfte verlor.
MAXIMILIAN ARNOLD: Schon seit Monaten gehört der Mittelfeldmann zu den herausragenden Spielern des VfL Wolfsburg. Trotzdem reichte es für Arnold wieder nicht für eine Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft. 2014 bestritt er gegen Polen sein bislang einziges Länderspiel. «Wenn nicht jetzt, wann denn dann?», hatte der 26-Jährige erst kürzlich über seine Hoffnungen auf einen Anruf von Joachim Löw gesagt. Auch sein Trainer Oliver Glasner hatte sich vor dem Spiel bei Werder Bremen noch einmal für ihn stark gemacht. Im Aufgebot für die WM-Qualifikationsspiele gegen Island, in Rumänien und gegen Nordmazedonien stehen nun Namen wie Jamal Musiala (Bayern München) und Florian Wirtz (Bayer Leverkusen), aber nicht der von Maximilian Arnold.
MARCO ROSE: Für Kumpel Jürgen Klopp war Rose (44) vor dem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach vor zwei Jahren «der Gehypteste von allen». Weil er dies in den ersten anderthalb Jahren am Niederrhein größtenteils bestätigte, wechselt Rose im Sommer zu Borussia Dortmund. Seit der Verkündung des Abschieds läuft bei Gladbach aber gar nichts mehr zusammen. Sieben Pflichtspiel-Niederlagen in Folge, der ewige Vereins-Negativrekord liegt bei acht. Sollte Rose den ausgerechnet durch eine Niederlage beim abgeschlagenen Schlusslicht FC Schalke 04 einstellen, wird es spannend werden, ob Manager Max Eberl an seiner Jobgarantie bis zum Saisonende festhalten wird.
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- Wolfsburger: dpa