Bündnis kämpft für die Familien: Über die Sehnsucht in den Herzen unserer Kinder

von MARTIN D. WIND

WÜRZBURG/FRANKFURT -„Familienfeindliche Ideen breiten sich immer weiter aus und werden nach und nach politisch umgesetzt – gepusht von mächtigen Lobbygruppen und Medien. Dagegen fordern wir eine Politikwende zugunsten der Familie.“ So fasste eine junge Aktivistin die Forderungen der Initiative zusammen, die vor wenigen Tagen an der Ludwigsbrücke in Würzburg bunte Luftballons in den Himmel steigen ließ und ein großes Banner  des Bündnisses „Familie geht vor“entrollte.

Es handelt sich dabei um ein europaweites Bündnis aus Organisationen und Einzelpersonen. Vertreten sind beispielsweise die österreichische „FAMILIENALLIANZ“, der „Familienbund der deutschen Katholiken“ im Bistum Augsburg oder auch „DEMO FÜR ALLE“, sowie etliche Einzelpersonen wie Joseph Dichgans von den „Christdemokraten für das Leben“ und die Publizistin Gabriele Kuby.

Geplant war ursprünglich  eine große Kundgebung in Würzburg, um machtvoll zu zeigen, dass man dafür einstehe, die Zukunft der Familie zu sichern, die Familie gegen Angriffe aus Politik und Medien zu wappnen und die weitere Aushöhlung des Familienbegriffs zu stoppen. Der Corona-Lockdown und damit verbunden die Ausgangsbeschränkungen in Seuchenzeiten machten die Pläne zur Großveranstaltung zunichte. Kurzerhand wurde die Demonstration ins Internet verlegt, die Veranstaltungsredner wurden in ein Studio geladen und sprachen dort unter der Moderation von Klaus Kelle zum Thema „Die klassische Familie“. Neben Gabriele Kuby saßen die Mütter Romy Richter von „Nestbau e.V.“ aus Chemnitz und Andrea Heck vom „Elternverein NRW“ sowie der Vater und freikirchliche Pastor Alexander Bischoff am Tisch (Foto). Die ganze Diskussion sehen Sie hier

Gleich zu Beginn der Diskussion wurde deutlich, dass viele Klischees, die über Familie verbreitet werden, keineswegs der Realität entsprechen. So wachsen auch heute noch rund 70 Prozent aller Kinder in Deutschland bei ihren verheirateten Eltern auf. Für Kuby hat dieses Modell Zukunft: „Die gute Nachricht ist, daß alle Jugendstudien, zuletzt die Shell-Studie, immer wieder zeigen: Die Sehnsucht in den Herzen der Kinder ist: ‚Wir wollen Familie, wir wollen treue Beziehungen.’“ Ebenso deutlich formulierte auch Bischoff die Bedürfnisse der Kinder: „Die Bindungslosigkeit, die wir in unserer Gesellschaft haben, macht es Kindern schwer, ein Existenzrecht zu haben, denn Kinder fordern Bindung ein.“ Er gewährte den Mitdiskutanten und den Zuschauern am Live-Stream interessante Einblicke in die Entwicklung seines Familienlebens mit den Kindern und den daraus erwachsenden Aufgabenverteilungen zwischen seiner Frau und ihm als Mann.

Überhaupt scheinen Beziehungs- und Bindungsfähigkeit ein wichtiger Aspekt familiären Lebens und der Erziehung durch Eltern zu sein. Richter skizzierte eine düstere Wahrnehmung gesellschaftlicher Reaktionen gegenüber den Familien: „Wir treiben von Anfang an die Kinder und die Eltern auseinander und machen danach den Eltern den Vorwurf, daß sie ihrem Erziehungsauftrag nicht mehr nachkommen.“ Und sie bedauert dass die Unbefangenheit zwischen Eltern und Kindern verloren gegangen sei: „Familie, wie stellen wir das an? Wir haben das schon so verlernt, unsere Instinkte sind schon so eng. Viele Eltern erlebe ich einfach nur im Hamsterrad, daß uns das Wissen abhanden kommt, was Kinder wirklich brauchen.“ Umso erstaunlicher dann ihr positives Fazit ihres Mutterseins, dessen Vorteile die äußerlich gespürten Nachteile aufwiegen könnten: „Ich habe das nie als Opfer gesehen, sondern als Hingabe: Das, was ich gebe für mein Kind, das lebt in ihm weiter, das hat eine Zukunft.“

Zum Schluss sei noch Andrea Heck zitiert. Sie zeigte auf, welche positiven Effekte für viele Familien und aus den Familien heraus in den belastenden Zeiten der Pandemie erwachsen konnten: „Viele Eltern haben sehr positive Erfahrungen gemacht. (…) Innerhalb der Familie gedeihen die Kinder und nicht nur die Kinder, die Eltern gleich mit!“ Dieses gegenseitige Geben und Nehmen aus einer vertrauensvollen Beziehung wirkt weit in die Gesellschaft hinein und sorgt dafür, dass die Menschen gesund blieben, so unter anderem der Tenor der Tischrunde. Ob diese Botschaft in der Politik wohl ankommt?

Bildquelle:

  • Familie_Diskussion_DfA_2020: bündnis familie geht vor

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