Bündnis Deutschland will weiter mit WerteUnion verhandeln und zur Bundestagswahl antreten

An der Spitze des Bündnis Deutschland: Steffen Große (r.) und Kay-Achim Schönbach.

EISENACH – Der Bundesparteitag des liberal-konservativen Bündnis Deutschland in Eisenach ist vorbei. Bundesvorsitzender Steffen Große wurde deutlich wiedergewählt, hatte aber überraschend mit Nikolai Livonius einen Gegenkandidaten, der sich respektabel schlug. Neuer erster Stellvertretender ist jetzt Kay-Achim Schönbach, der erst kürzlich Hans-Georg Maaßens WerteUnion verlassen. Hat der Parteitag Klarheit gebracht, ob es doch noch zu einer Fusion von Bündnis Deutschland und WerteUnion kommen wird? Wird man – in welcher Konstellation auch immer – zur Bundestagswahl im Februar 2025 antreten? Wir trafen Kay-Achim Schönbach in Eisenach.

Herr Schönbach, der Bundesparteitag vom Bündnis Deutschland ist vorüber. Was werden jetzt die nächsten Schritte sein?

Das Bündnis Deutschland mit so vielen hervorragenden Menschen, die so viel Potential haben, aus einem gewissen Dornröschenschlaf zu erwecken. Unsere Partei lebt, sie ist vital.

Werden sie als Partei zur Bundestagswahl antreten?

Meiner Auffassung nach müssen wir antreten und wir werden es auch. Dazu müssen wir allerdings stärker in das Bewusstsein der Menschen kommen. Aber es gilt: Wer nicht antritt, der hat schon verloren. Noch sind wir nicht so bekannt, dass die Menschen verstehen, dass es eine echte Alternative zwischen der Alternative für Deutschland und der Union gibt. Es gibt diese Alternative, und das ist Bündnis Deutschland.

Sie waren stellvertretender Bundesvorsitzender der WerteUnion, jetzt sind sie stellvertretender Bundesvorsitzender beim Bündnis Deutschland. Wäre es nicht besser, sie wären stellvertretender Bundesvorsitzender einer gemeinsamen Partei aus den beiden?

Ja, absolut. Es wäre besser, wäre ich der stellvertretende Bundesvorsitzende einer gemeinsamen Partei, und beide Parteien würden nach einer Fusionierung den gemeinsamen Weg beschreiten, um auf das Ziel Bundestagswahl zu gehen.

Ja, aber ernsthaft: Man hat den Eindruck, dass die Fusion hauptsächlich daran hängt, dass sich führende Persönlichkeiten beider Parteien einfach nicht ausstehen können?

Zugegeben, im Moment sieht es wirklich so aus, und es gibt da schon die ein oder andere Verletzung auf beiden Seiten, die sich bei den Führungspersönlichkeiten manifestiert hat. Tatsächlich ist es jetzt aber wichtig, sich in einer möglichst nicht allzu fernen Zeit die Hände zu reichen und dann zu fusionieren. Es geht ja übrigens nicht nur um WerteUnion und Bündnis Deutschland, sondern auch um andere kleine liberal-konservative Parteien.

Die Vize-Chefin der WerteUnion, Sylvia Pantel – ihre Nachfolgerin dort – hat in einem Interview bei uns gesagt, dass das Tor für weitere Verhandlungen über eine Fusion von WU und BD nicht geschlossen ist. Sehen Sie das auch so?

Ja, da teile ich die Auffassung von Frau Pantel. Die Gespräche sind jetzt erstmal unterbrochen worden, aber so wie ich auch unseren Bundesvorsitzenden verstanden habe, ist es ja immer eine Entscheidung der Mitglieder und nicht irgendwelcher Vorstände. Und deshalb ist wahrscheinlich, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden und eine Fusion auch weiterhin nicht auszuschließen ist

Die CDU hat unter Friedrich Merz derzeit einen Lauf in den Umfragen. Die AfD ist für viele Bürgerliche wegen ihrer Putin-Nähe unwählbar geworden. Warum sollte – wenn sie antreten – jemand Ende Februar das Bündnis Deutschland wählen?

Ihre Beobachtung ist richtig, aber Friedrich Merz hat nicht wirklich einen Lauf, denn Umfrageergebnisse sind keine Wahlergebnisse. Entscheidend, wenn es denn im Februar so kommt, wird sein, ob Merz mit der SPD in eine große Koalition eintreten wird. Oder wird er es mit den Grünen machen? Egal, wer CDU wählt, ist durch die Brandmauern, die Friedrich Merz um sich herum aufgebaut hat, immer dazu verdammt, eine linke Regierung zu bekommen.

Und wer das nicht will, wer zumindest den liberal-konservativen Rechtsstaats-Gedanken eines freiheitlichen Staates Deutschland, der wieder vom Kopf auf die Füße gestellt wird, möchte, der hat mit Bündnis Deutschland eine bessere Wahl.

Das Interview führte V. Oldemort.

Bildquelle:

  • Kay-Achim_Schönbach_Steffen_Große: KELLE/voldemort

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