Liebe Leserinnen und Leser,
gestern vor 60 Jahren startete der erste Film einer der erfolgreichsten Serien der Kinogeschichte mit „James Bond jegt Dr. No“. Für mich ist das die Mutter aller Serien – trotz Netflix, Amazon Prime und Disney+.
Eine solche Aussage mache ich nicht leichtfertig, denn „24“, „Haus des Geldes“, „Fauda“ und „Homeland“ sind Ansagen, die kaum zu toppen sind für Filmfreunde wie mich.
Wenn vor 50 Jahren irgendwo bei uns in der Gegend im Kino ein Bond-Film lief, fuhr ich mit Freunden in meinem alten VW Käfer auch mal 70 Kilometer, um nichts zu verpassen. Sean Connery, Roger Moore, Pierce Brosnan und zuletzt Daniel Craig sind sozusagen Begleiter meines Lebens. „Goldfinger“, „Der Spion, der mich liebte“, „Casino Royale“ habe ich so oft gesehen, dass ich bei einem Karaoke-Wettbewerb gewinnen würde. Einfach Film an, und ich spreche simultan und fehlerfrei alles aus dem Gedächtnis mit.
Ich liebe den Kampf Gut gegen Böse, die Lässigkeit, das britische Understatement. Die Actionszenen und die Charaktere sind großartig. Der neue „Q“, „Ich richte vor dem Frühstück mit meinem Laptop mehr Schaden an als Sie im ganzen Jahr, Bond“. Die immer schmachtende Moneypenny mit ihrer unerfüllten Liebe zum Geheimagenten ihrer Majestät und – ganz großes Kino – Brosnan als Bond mit einem Schnellboot unter Wasser, der sich dabei die Krawatte richtet. Das ist für mich besser als jede Schießerei, Bondgirls und Explosionen.
Der bisher letzte Film war widersprüchlich, weil sie versuchen, Bond zu einem Wokie zu machen, der dem sicheren Tod ins Auge blickt und dabei ein Spielzeug seiner Tochter in der Hand hält. Das ist nicht mein Bond. Oder vielleicht doch, weil die Filmreihe auch immer die Moderne widerspiegel. Früher der böse Russe, dann die chinesische Gefahr, dann die globale Verbrecherorganisation Spectre mit dem Bösewicht Blohfeld. Bin gespannt, wie es weitergeht und mit wem.
Herzlichen Glückwunsch, Mr. Bond, Jammes Bond! Und danke, Ian Flemming!
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Klaus Kelle