Betrugsprozess gegen früheren MDR-Mann: Gericht wartet auf «glaubhaftes Geständnis»

Der frühere MDR-Unterhaltungschef Udo Foht verlässt nach dem ersten Prozesstag am Donnerstag das Landgericht Leipzig. Foto: Jan Woitas/dpa

LEIPZIG – Ex-MDR-Unterhaltungschef Udo Foht (71) will im Betrugsprozess um Geldschiebereien eine vom Gericht vorgeschlagene Verständigung annehmen. «Unser Mandant wird dem Verständigungsvorschlag der Kammer zustimmen», sagte der Anwalt Lawrence Desnizza am Freitag im Landgericht Leipzig.

Das Gericht hatte Foht zum Auftakt des Prozesses bei einem «glaubhaften Geständnis» eine Haftstrafe von höchstens einem Jahr und neun Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, in Aussicht gestellt. Anwalt Desnizza kündigte die Erklärung für den nächsten Verhandlungstag am 9. September an.

Die Staatsanwaltschaft wirft Foht Betrug, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vor. Die Fälle liegen schon lange zurück, die Vorwürfe wurden 2011 bekannt. Der TV-Mann Foht soll immer wieder Musikmanager aus der Schlagerbranche und Fernsehproduzenten um fünfstellige Summen gebeten haben. Das Geld werde für Produktionen benötigt. Mehrfach stellte Foht demnach eine Rückzahlung über den MDR in Aussicht, die laut Staatsanwaltschaft von dem Sender aber nie geplant war.

Laut dem Verständigungsvorschlag sollen die Anklagepunkte der Untreue und der Steuerhinterziehung eingestellt werden. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für Foht die Unschuldsvermutung.

Bildquelle:

  • Ex-MDR-Unterhaltungschef Foht vor Gericht: dpa

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