Liebe Leserinnen und Leser,
die ukrainische Kleinstadt Butscha ist auf der ganzen Welt bekannt, durch Berichte in Zeitungen und im Fernsehen. Sie ist bekannt durch Drohnenaufnahmen von einer Straße, auf der alle paar Meter tote Menschen liegen. Keine Uniformierten, Zivilisten. Sie ist bekannt durch Zeugenaussagen derjenigen, die das Massaker überlebten und durch das Video, auf dem ein Radfahrer einfach so von russischen Soldaten vom Sattel geschossen wird. Jeder hat das gesehen. Jeder weiß, was in Butscha passiert ist. Jeder weiß von den mehr als 400 Leichen, viele die Hände auf dem Rücken zusammengebunden. Jeder weiß von den vergewaltigten Frauen in Butscha.
Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, hat die dort unmittelbar vor dem Massaker eingesetzten Soldaten der 64. Motorschützenbrigade gestern in Moskau persönlich für „besondere Verdienste, Heldentum und Tapferkeit“ (O-Ton Kreml) ausgezeichnet.
Putin lobte am Montag nach Angaben des Kremls «versierte und entschlossene Handlungen» der Soldaten im Zuge der «militärischen Spezial-Operation». Seine Soldaten hätten „auf vorbildliche Weise Mut und hohen Professionalismus gezeigt“. Präsident Putin wird vom Kreml mit dem Satz zitiert: «Ich bin überzeugt, dass ihr Soldaten und Offiziere Gardisten seid, weiter dem Eid die Treue halten werdet, der Heimat mit Ehre dient und verlässlich die Sicherheit und das friedliche Leben unserer Bürger schützt.»
Klaus Kelle