Berliner Terroropfer aus Polen in seiner Heimat beigesetzt

Der polnische Staatspräsident Andrzej Duda kniet vor dem Sarg des ermordeten Lkw-Fahrers Lukasz U. Foto: Marcin Bielecki

Stettin/Polen – Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ist am Freitag im westpolnischen Banie bei Stettin (Szczecin) der Lastwagenfahrer Lukasz U. beigesetzt worden. Der 37-Jährige war dem Terroranschlag vor Weihnachten in Berlin zum Opfer gefallen, als der mutmaßliche tunesische Terrorist Anis Amri (24) seinen Lkw entführte und ihn, den Fahrer, tötete.

An dem Trauergottesdienst nahmen außer Angehörigen, Freunden und Kollegen des Toten auch Staatspräsident Andrzej Duda und die Leiterin der Kanzlei von Regierungschefin Beata Szydlo, Beata Kempa, teil.

Der Stettiner Bischof Henryk Wejman erinnerte in seiner Predigt an die letzten Stunden im Leben des Fahrers. «Er hat die Würde des Menschen bis zum Schluss verteidigt. Wir sind ihm dafür unendlich dankbar», sagte Wejman. Kempa verlas eine Trauerbotschaft von Premierministerin Szydlo. Der Tod von Lukasz U. sei ein «riesiger Verlust».

Präsident Duda sprach den engsten Angehörigen des Toten in einer persönlichen Unterredung seine Anteilnahme aus. Lukasz U. hinterlässt seine Ehefrau und einen 17-jährigen Sohn.

Etwa 300 Menschen hatten sich in und vor der Kirche versammelt, um mit der Familie des Toten zu trauern. Die Polizei war mit einem starken Aufgebot vor Ort.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde Lukasz U. auf dem kommunalen Friedhof in Banie beigesetzt. Am späteren Nachmittag gaben rund 120 Lkw- und Busfahrer mit einem Konvoi dem Toten symbolisch das letzte Geleit.

Die genauen Umstände des Todes von Lukasz U. und vor allem der Zeitpunkt des Mordes sind weiterhin ungeklärt.

Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri hatte nach den Ermittlungen den Lkw des polnischen Fahrers am 19. Dezember in Berlin in seine Gewalt gebracht und in eine Menschenmenge auf dem Breitscheidplatz gesteuert. Dabei starben elf Menschen, mehr als 50 wurden verletzt. Amri tötete Lukasz U. als zwölftes Opfer.

Bildquelle:

  • Andrzej Duda: dpa

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