Liebe Leserinnen und Leser,
die Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ hat das Ergebnis der jüngsten Abgeordnetenhauswahl ungeschminkt analysiert, damit wir wissen, über was wir eigentlich wirklich reden.
In der deutschen Hauptstadt leben 3,68 Millionen Menschen, von denen 2,43 Millionen wahlberechtigt sind. 1,52 Millionen Berliner haben von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und gültige Stimmen abgegeben. Das waren 41,3 Prozent. Und wenn man sich ehrlich machen will, dann ist das die Zahl, von der man bei der Beurteilung des Ergebnisses als Basis ausgehen muss. Die 13.500 ungültigen Stimmen (0,37%) lassen wir jetzt mal außen vor.
Oder andersherum: Die Wahlbeteiligung war mit nur 63 Prozent so gering wie seit 12 Jahren nicht mehr.
Lassen wir also die nicht Wahlberechtigten und die Nichtwähler ganz aus der Betrachtung heraus und konzentrieren wir uns auf die tatsächlichen Stimmverhältnisse, bezogen auf die Einwohnerschaft Berlins, dann ist der große Wahlsieger CDU von den Einwohnern Berlins nur zu 11,6% gewählt worden. SPD und Grüne kommen auf je 7,5%, die Linke kratzt an der 5-Prozent-Hürde und neben der FDP (1,2%) wäre auch die AfD mit ihren 3,8% draußen.
Das ist die traurige Wahrheit.
Demokratie funktioniert nur, wenn die Bürger mitmachen. Und wenn nicht, dann entscheidet eine Minderheit für alle. Aber wenn die es so wollen oder das politische Angebot nicht ausreicht – wat willste machen?
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Klaus Kelle