Am Dienstag kam ein Bergsteiger beim Abstieg vom Matterhorn ums Leben, wie die Kantonspolizei Wallis am Mittwoch berichtete. Der Alpinist sei auf etwa 4000 Metern Höhe aus zunächst bekannten Gründen zu Fall gekommen und 350 Meter abgestürzt. Er sei zu dem Zeitpunkt nicht angeseilt gewesen.
Am Matterhorn müssen Bergsteiger am Ende der Fixseile noch 200 Meter bis zur Spitze aufsteigen. «Normalerweise steigt man dort durch den Schnee mit Steigeisen auf», sagte Truffer. Noch vor einer Woche sei der Gipfel relativ gut eingeschneit gewesen, nun sei der Schnee dort vollständig geschmolzen.
In seinen 30 Jahren als Bergführer sei dies vier, fünf Mal vorgekommen. Ohne Schnee sei die Gefahr von Steinschlag sehr hoch. «Wenn da viele Leute herumturnen, die keine Erfahrung mit der Seilführung haben, können sie Steinschlag auslösen, und das kann für die Seilschaften weiter unten sehr gefährlich werden.» Nach seinen Angaben befinden sich an Tagen mit gutem Wetter 30 Seilschaften oder mehr auf dem Gipfelfeld, meist mit jeweils zwei Leuten.
Die Zermatter Bergführer haben Touren auf das Matterhorn vorübergehend eingestellt, weil sie die Sicherheit der Gäste nicht garantieren können, aber sperren lässt sich der Berg nicht. «Es gibt Leute, die hochgehen. Die haben vielleicht eine höhere Risikobereitschaft», sagte Truffer.
Grund für die Lage sei ein extrem schneearmer Winter und die seit Wochen anhaltende Schönwetterperiode. «Oft gibt es im Mai, Juni noch Schnee, aber in diesem Jahr hatten wir nichts.» Die Bergführer böten nun andere Touren an. «Gott sei Dank haben wir ja nicht nur das Matterhorn in Zermatt», sagte Trüffer. Der 4478 Meter hohe Berg ist wegen seiner Lage und Schönheit der bekannteste und das Wahrzeichen von Zermatt.
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- Matterhorn: dpa