von CHRISTOF BOCK
Bologna – Kleine Revolution in Gallien: Bei der beliebten Comic-Reihe «Asterix» soll die Figur des Obelix eine wichtigere Rolle bekommen.
«Seit ein, zwei Alben versuche ich, Obelix immer wieder ein bisschen mehr zu pushen», sagte Texter Jean-Yves Ferri anlässlich der Internationalen Kinderbuchmesse im italienischen Bologna am Mittwoch.
«Es ist einfach witzig, die Rollen ein bisschen umzudrehen», erklärte Ferri im Fernsehsender BFMTV. «Das bringt Asterix im Gegenzug ein bisschen zu seiner entscheidenden Rolle zurück: der des Helden. Gerade dadurch, dass er hinnimmt, dass Obelix etwas mehr die tragende Rolle spielt, stellt er seine Klugheit unter Beweis.» Bisher hatte Asterix in 36 Abenteuern meist den Hut auf, oder vielmehr den Helm. Sein rundlicher Freund fiel vor allem durch Rauflust und Appetit auf.
Der nächste Band der beliebten Reihe, «Asterix in Italien» soll am 19. Oktober erscheinen. Es wird der 37. Band der beliebten Reihe sein. «Italien lässt sich nicht auf Cäsar, Rom und das Kolosseum reduzieren», werden Ferri und sein zeichnender Kollege Didier Conrad vom deutschen Asterix-Verleger Egmont Ehapa zitiert.
«Unserer Meinung nach wurde es für Asterix und Obelix höchste Zeit, sich einmal persönlich davon zu überzeugen, wie es in Italien tatsächlich zugeht», so das Autorenduo. Die beiden Helden sind laut Verlag dann auch sehr überrascht, auf dem italienischen Stiefel neben den Römern noch andere Völker zu treffen. Außerdem stemmen sich dort – genau wie in Gallien – Menschen gegen Roms Machtanspruch.
Seit 2013 setzen Ferri und Conrad behutsam das Werk von Albert Uderzo fort, «Asterix in Italien» ist ihr drittes gemeinsames Werk. Uderzo hatte sich nach jahrzehntelanger Arbeit an «Asterix» – und zuletzt immer lauterer Kritik von Fans an der Qualität der Texte – zurückgezogen. Texter René Goscinny war bereits 1977 gestorben. «Asterix» gehört zu den erfolgreichsten Comicreihen der Welt. Die Abenteuer wurden in 110 Sprachen und Dialekte übersetzt.
Bildquelle:
- Asterix in Italien: dpa