von JULIAN MARIUS PLUTZ
BERLIN/NEW YORK – Manche Reaktionen sprechen Bände. Sie kennen das.
Vor drei Jahren nahm Deutschland an einer UN-Vollversammlung teil und verhielt sich ebenso völlig nonverbal und unmissverständlich. Damals war noch Heiko Maas in Amt und Würden des Außenministers. Sie wissen schon, der kleine Mann.. Während des Treffens sprach auch Donald Trump, weiland Präsident der Vereinigten Staaten. Was er sagte klingt heute wie ein sehr schlechter Scherz, der wahr wurde, wenn man die aktuelle Lage am Energiemarkt betrachtet.
Spritpreise auf trauriger Rekordhöhe
Damals tobte die Debatte um die Gaspipelines. „Deutschland wird vollkommen abhängig von russischer Energie werden, wenn es nicht sofort seinen Kurs ändert“, so Trump damals. Diesen Teil fanden Maas und Konsorten offenbar so absurd, dass man sich beinahe zu Tode amüsierte. Mit überheblicher Miene lächelte der damalige Außenminister in sich hinein und schüttelte sein weises Haupt.
2022 ist Deutschland Weltmeister, was den Verbraucherpreis für Energie angeht. An der Tankstelle zahlen die Autofahrer zwei Euro und mehr pro Liter – Hoffnung nicht in Sicht. Der preisliche Vorteil an der Zapfsäule für den Diesel hat sich in Windeseile egalisiert. Die Bundesregierung lehnt Senkung der Abgabenlast auf den Sprit ab, obwohl eine Verringerung der Mehrwert- und Umsatzsteuer sofort Effekte bringen würde, was das Beispiel Polen, aber auch neuerdings der Niederlande beweist.
Stille sogenannte Experten
Nun ist Heiko Maas nicht mehr Außenminister. Dafür Analena Baerbock. Man kann dem Herrgott danken, dass sie eine um längen bessere Politikerin als Wahlkämpferin ist. Die Zeiten sind ernst. Während es Fluchtwellen nach Deutschland gibt, empfiehlt der ehemalige Bundespräsident Gauck „Frieren für die Freiheit“. Statt Freedom Day: Frier-Tag.
Und Donald Trump? Er hatte damals völlig recht. Die Erneuerbaren Energien sind zu volatil, um die Grundlast des Energiebedarfs in Deutschland zu gewährleisten. Atomkraft ist weiterhin tabu, Kohle gilt als „Klimakiller“. Deutschland hat sich in eine absurde Sackgasse manövriert. Und wenn es Trump vor drei Jahren realisiert hat, warum nicht unsere Politiker mit ihren schlauen Experten wie Claudia Kemfert? Auffallend still ist es um die Ökonomin geworden.
Bei der nächsten völlig nonverbalen und unmissverständlichen Reaktion auf einen unliebsamen Politiker, sollte man sich nicht von Emotionen leiten lassen. Auch Donald Trump kann Richtiges sagen, was er in diesem Fall eindrucksvoll bewiesen hat.
Bildquelle:
- Trump: dpa