Afd-Spendenaffären: Gab es vielleicht nur eine große? Die Spur führt in die Schweiz

Ex-AfD-Vorsitzende Frauke Petry im ZDF

BERLIN – Waren die verschiedenen bekanntgewordenen Spendenaffären von AfD-Politikern vielleicht nur eine einzige große Spendenaffäre? Diesen Schluss legt ein Beitrag am Abend im ZDF-Magazin „Frontal 21“ nahe. Gegenüber dem Magazin berichtete die frühere AfD-Vorsitzende Frauke Petry detailliert über Treffen mit dem Schweizer Immobilien-Milliadär Hennig Conle. Der – gebürtig aus Duisburg und Sohn eines SPD-Ratsherrn – habe sich erstmals am 29. Oktober 2015 mit ihr am Flughafen Leipzig getroffen. „Mein Eindruck war, dass er der AfD helfen wollte“, erzählt Petry und kommt auf illegale Spenden zu sprechen, die etwa die heute weiter Fraktionschefin Alice Weidel kassiert habe – eine erste Spende, die bekannt geworden war, sei in Höhe von 132.000 Euro gelaufen.

Mehrmals habe Conle in mehreren Gesprächen mit ihr behauptet, die wichtigste Triebkraft des Menschen sei die Angst. Das habe sie als unangenehm empfunden, so Petry.

Später sei im Wahlkampf in Baden-Württemberg ein „Verein Recht und Freiheit“ mit Unterstützung für die AfD aktiv geworden, ohne dass klar wurde, wer dahinter stecke und die Kampagne finanziert habe. Auf jeden Fall sei Alice Weidel bei einer Veranstaltung des Vereins aufgetreten. Der heutige AfD-Vorsitzende Prof. Jörg Meuthen habe sich damals Sorgen gemacht, ob er einen anstehenden Wahlkampf als Spitzenkandidat finanziell stemmen könnte. Nach einem gemeinsamen Besuch Petrys und Meuthens in Conles Villa bei Zürich im Dezember 2015 sei alles geklärt worden. Petry: „Plötzlich war Geld da.“

Frauke Petry weiß nur zu gut, was es heißt eine neue Partei wahlkampffähig zu machen, aber die Annahme illegaler Spenden hätten sowohl Jörg Meuthen als auch Alice Weidel, letztlich aber die ganze Partei erpressbar gemacht.

Bildquelle:

  • Frauke_Petry_09.03.2021: screenshot zdf

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