AFD-PARTEITAG IN KÖLN: Schwarzer Tag für Frauke Petry: Hat die AFD mit Fundamentalopposition eine Zukunft?

Frauke Petry, AfD-Parteivorsitzende, will eine strategische Neuausrichtung durchsetzen. Foto: Michael Kappeler

Frauke Petry warb leidenschaftlich vor den Delegierten „ihrer Partei“ für „einen realpolitischen Kurs“…und scheiterte. Die Delegierten lehnten es ab, sich mit einem «Zukunftsantrag» zu befassen, mit dem die Parteichefin eine strategische Neuausrichtung erzwingen wollte. Der Co-Vorsitzende Jörg Meuthen griff die 41-Jährige, die sich gegen eine «fundamentaloppositionelle Strategie» ihrer Partei aussprach, frontal an.

Unter großem Jubel der Delegierten erklärte Meuthen auf dem Parteitag die Zuwanderungspolitik der Bundesregierung für gescheitert. Gegner seien Kanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Chef Martin Schulz und Grünen-Politikerin Claudia Roth. «Ja, wir können diese Gestalten nicht mehr ertragen. Und nein, das ist keine Fundamentalopposition», rief er in Richtung Petry. Die AfD werde «nicht heute, nicht morgen, niemals» Koalitionen mit «solchen Figuren» eingehen.

Petry will ihrer Partei nicht den Rücken kehren. Sie werde ihre Verantwortung als Bundesvorsitzende weiterhin wahrnehmen, betonte sie vor Journalisten. Aber sie zeigte sich auch enttäuscht, dass die Delegierten über ihre Anträge nicht einmal abstimmen wollten. Auf die Frage, ob die AfD noch ihre Partei sei, antwortete Petry: «Ich werde mir bis zum Herbst ansehen, wie sich das weiter entwickelt.»

 

 

Bildquelle:

  • Petry: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.