AfD-Chef Chrupalla nach «tätlichem Vorfall» in Klinik

Wie geht es Tino Chrupalla, Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion, aktuell? Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

INGOLSTADT – Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla ist während einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie das Polizeipräsidium mitteilte, musste er am Nachmittag vor Beginn einer Rede auf dem Theaterplatz hinter der Bühne medizinisch versorgt werden und wurde dann ins Krankenhaus gebracht. Eine offensichtliche Verletzung sei zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar gewesen.

Ein Polizeisprecher sagte, die Polizei wolle ermitteln, ob Dritte für den Vorfall verantwortlich sein könnten. Es gebe aber keine Hinweise auf einen Angriff. Das sei der derzeitige Ermittlungsstand. Die AfD hatte von einem «tätlichen Vorfall» gegen Chrupalla gesprochen.

«Um die näheren Umstände dieses medizinischen Vorfalls abzuklären, wurden die weiteren Ermittlungen durch die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt übernommen», hieß es in der Polizeimitteilung weiter. Besucher, die im Umfeld der Veranstaltung Fotos oder Videos gemacht haben, wurden aufgerufen, diese der Polizei zur Verfügung zu stellen.

Ähnlicher Vorfall bei Weidel

In Bayern wird am Sonntag der Landtag neu gewählt. Ein Sprecher der bayerischen AfD-Landtagsfraktion sagte, Chrupalla hätte in Ingolstadt eine Rede halten sollen. Kurz davor sei es in einer Menschenmenge zu einem Vorfall gekommen. Chrupalla sei dann ins Krankenhaus gebracht worden. Mehr könne er derzeit auch nicht sagen, sagte der Sprecher in München.

Der 48-Jährige Sachse Chrupalla steht seit knapp vier Jahren an der Spitze der AfD. Zunächst führte er die Partei gemeinsam mit Jörg Meuthen, der Anfang 2022 aus der AfD austrat. Seit Juni 2022 bilden Chrupalla und Alice Weidel das Führungsduo der Partei. Sie sind außerdem Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion.

Weidel hatte am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, auf einen geplanten öffentlichen Auftritt im bayerisch-thüringischen Grenzort Mödlareuth verzichtet. Ein Sprecher hatte gesagt, es habe am vorletzten Wochenende einen «sicherheitsrelevanten Vorfall» gegeben. «Frau Weidel und ihre Familie wurden von Sicherheitsbehörden aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort verbracht, da sich Hinweise verdichtet hatten, die auf einen Anschlag auf ihre Familie hindeuteten», hatte er auf Anfrage gesagt.

Bildquelle:

  • Tino Chrupalla: dpa

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