AfD-Bundesparteitag in Köln: Kann sich Frauke Petry durchsetzen?

AfD-Chefin Frauke Petry auf dem Weg zur Pressekonferenz der sächsischen AfD-Landtagsfraktion in Berlin. Foto: Bernd von Jutrczenka

Berlin/Köln – Wenige Tage vor ihrem mit Spannung erwarteten Bundesparteitag in Köln ringt die AfD noch mit sich selbst. Vorstandsmitglied Paul Hampel rief seine Parteifreunde zur Geschlossenheit auf.

«Es ist wichtig, dass bei uns jeder kapiert, dass man nur im Team erfolgreich sein kann, es gibt keine Soloplayer», sagte er in Berlin. Der Parteitag am kommenden Wochenende sei für die AfD eine wichtige Wegmarke. Er sehe die Partei aber trotz der jüngsten Personalquerelen nicht ernsthaft in Gefahr, fügte er hinzu.

Parteichefin Frauke Petry ging auf Vorhaltungen aus dem rechtsnationalen Parteiflügel nicht ein. Sie sagte, diese Vorwürfe sagten «sehr viel mehr über denjenigen aus, der sie getroffen hat», als über sie selbst. Anhänger des Flügels, als dessen bekanntester Vertreter der Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke gilt, hatten Petry vorgeworfen, sie versuche die Partei zu spalten. Die Parteichefin will, dass der Parteitag über einen Antrag abstimmt, der festhält, dass die AfD mittelfristig koalitionsfähig werden und keine «Fundamentalopposition» betreiben will.

Auf ihrem zweitägigen Parteitag will die AfD auch ein Wahlprogramm für die Bundestagswahl verabschieden. Außerdem soll über die Spitzenkandidatur entschieden werden. Verschiedene Parteigremien hatten sich zuletzt für eine Teamlösung ausgesprochen. Die besten Chancen werden bislang Petry eingeräumt. Allerdings hat sie die Frage, mit wem sie gern ein Team bilden würde, bislang unbeantwortet gelassen. Gastgeber des Kölner Parteitages ist Petrys Ehemann, der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende Marcus Pretzell. Mehrere Gegendemonstrationen sind angemeldet.

Das hat auch Folgen für den Einzelhandel in Köln: An Geschäften in der Innenstadt wiesen bereits am Dienstag Schilder darauf hin, dass die Läden am Samstag geschlossen blieben. «Ich denke, es werden sich noch mehr Händler spontan dazu entscheiden», sagt Jörg Hamel, der Geschäftsführer des Handelsverbands. Je nach Lage gebe es für Kunden ohnehin kein Vorbeikommen an den erwarteten 50.000 Demonstranten.

Bildquelle:

  • AfD zu Medienordnung: dpa

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