AfD-Abgeordnete auf Russland-Reise mit Expertin für sexuelle Dienstleistungen

ARCHIV - Eine Russland-Reise einiger AfD-Funktionäre im vergangenen September sorgt derzeit für Aufsehen. Foto: Daniel Karmann/dpa

DÜSSELDORF – Alternative für Deutschland heißt die Partei. Eine Alternative zu den „Altparteien“, anders sein als die. Als die von Union und SPD, Grünen und FDP, Linke sowieso. Doch das alte Muster ist nicht rauszukriegen. Wer an den Futtertrögen sitzt, der greift zu – ob links, rechts oder in der Mitte.

Im Zusammenhang mit einer heftig umstrittenen Russland-Reise einiger AfD-Funktionäre im vergangenen September sind jetzt weitere Merkwürdigkeiten enthüllt worden.

Der Landesverband Nordrhein-Westfalen prüft derzeit Parteiordnungsmaßnahmen gegen zwei weibliche Mitglieder. Einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins «Spiegel» bestätigte heute ein Sprecher der AfD-Landtagsfraktion in Düsseldorf.

Keine offiziellen Übersetzerinnen

Die beiden Frauen sollen demnach den NRW-Landtagsabgeordneten Christian Blex sowie die Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider und Daniel Wald aus Sachsen-Anhalt als «Übersetzerinnen» begleitet haben. Nach Angaben der AfD sind sie das aber nicht. Stattdessen betreibe die Eine ein Tantra-Massagestudio mit sexuellen Dienstleistungen, die Andere sei Bürokauffrau bei einer Auto-Werkstatt.

Die Massage-Expertin habe aber auf Anfrage gesagt, sie «beherrsche einfach Russisch» und engagiere sich gern politisch, berichtete der «Spiegel». Auf ihrem YouTube-Kanal habe sie gefordert, das «MerKILLRegime» zu stürzen. Die Reise- und Hotelkosten für den Russland-Trip seien ihren Angaben zufolge von der Fraktion in Sachsen-Anhalt übernommen worden.

Der Sprecher der Düsseldorfer Landtagsfraktion versicherte, die beiden Frauen seien zwar Parteimitglieder, hätten aber nie für die NRW-Fraktion gearbeitet – auch nicht als Dolmetscherinnen. Nach der Russland-Reise hatte die NRW-Fraktion Blex aus ihren Reihen ausgeschlossen. Der 47-jährige Oberstudienrat sitzt seitdem als fraktionsloser Abgeordneter im Parlament.

Bildquelle:

  • AfD: dpa

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