Die Kirchensteuer wird am häufigsten genannt, wenn Bürger nach den Gründen ihres Austritts aus einer der christlichen Großkirchen in Deutschland gefragt werden. Vom Religionssoziologen Detlef Pollack erfahren wir heute, dass dieses Argument nur vorgeschoben ist. «Der entscheidende Punkt ist, dass Eltern ihre Kinder heute viel weniger religiös erziehen und taufen lassen. Der wesentliche Abbruch erfolgt zwischen den Generationen», sagt Pollack. Und da hat er wahrscheinlich recht. Ich würde hinzufügen, dass wenig engagierte Gemeindepfarrer den übrigen Teil dazu beitragen, den Menschen jede Freude am Glauben zu rauben.
Übrigens: 46 Millionen Deutsche gehören nach wie vor den christlichen Volkskirchen an. Eine ganze Menge, oder? Da könnte man doch etwas mit machen….
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.