Verstappen rast zum Sieg – Schumacher stark und angefressen

Max Verstappen (l) holte sich den Sieg im Sprintrennen und damit acht weitere Punkte für die WM-Gesamtwertung. Foto: Matthias Schrader/AP/dpa

von JENS MARX

Max Verstappen ist beim Heim-Spektakel von Red Bull auf Maximalkurs. Der Formel-1-Weltmeister aus den Niederlanden gewann von der Pole Position aus das Sprintrennen in Spielberg.Verstappen verwies das Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz auf die Plätze zwei und drei. «Das war ein sauberes Rennen, das war gut. So wie ein Sprint laufen sollte», betonte Verstappen, der nun auch von Platz eins in den Großen Preis von Österreich an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky) auf dem Red-Bull-Ring starten wird.Aus den Top Ten wird auch Mick Schumacher das Rennen in Angriff nehmen. Sechs Tage nach seinen Premieren-Zählern von Silverstone (4 Punkte/8. Platz) lag er lange erneut auf Punkte-Kurs. Fast über die Hälfte der Renndistanz sorgte er für den Zweikampf des Tages mit keinem Geringeren als Rekordweltmeister Lewis Hamilton. «Das war schön zu sehen, dass wir dafür den Speed hatten», sagte er.

Schumacher hadert mit Team

Happy war Mick Schumacher aber nicht, weil er sich vom Team und vom Teamkollegen Kevin Magnussen nicht ausreichend unterstützt gefühlt und schon während des Rennens reichlich Redebedarf am Funk gehabt hatte. «Es war unnötig, das auszudiskutieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich schneller war. Ich weiß nicht, warum das Team das Gefühl nicht hatte.» Er verstehe das nicht, sagte Mick Schumacher, der kurz vor Schluss Hamilton vorbeilassen hatte müssen. Er wurde Neunter – Punkte gibt es beim Sprint aber nur bis Platz acht.

Einen weiteren Tag zum Vergessen erlebte Sebastian Vettel. Nach dem letzten Platz in der Qualifikation am Freitag musste er seinen lahmen Aston Martin eine Runde vor Schluss des durchaus unterhaltsamen Rennens als 19. auch nach einer leichten Kollision in der Box abstellen.

Ereignisreich wurde es schon vorm Start. Fernando Alonso kam mit seinem Alpine nicht weg, statt von Rang acht auf die Formationsrunde ging es für den Spanier in die Box – und nicht weiter. Dann blieb Guanyu Zhou auf dem Weg zum Start stehen. Der Motor im Alfa Romeo des Chinesen, der am Sonntag in Silverstone einen ganz schweren Unfall unbeschadet überstanden hatte, war ausgegangen. Es ging auf eine weitere Formationsrunde, die Renndistanz verkürzte sich auf 23 Runden.

Verstappen vom Start weg souverän

Dann ging es los. Verstappen verteidigte seine Pole, dahinter begann umgehend ein Ferrari-Duell um Platz zwei. Sainz überholte Leclerc, der konterte wenig später, dahinter folgte George Russell im zweiten Mercedes. Hamiltons Aufholversuch von Startrang neun wurde von Pierre Gasly erstmal gestört, als der Franzose auf das Vorderrad von Hamiltons Mercedes fuhr.

Die Crews des Rekordweltmeisters und dessen Teamkollegen hatten seit Freitagabend nach den Unfällen der beiden in der Qualifikation ohnehin mächtig Arbeit gehabt. Es habe in der Garage ausgesehen, «als ob jemand ein Lego-Auto fallengelassen hätte», schilderte Teamchef Toto Wolff. Um den Sieg konnten seine beiden Fahrer (noch) nicht mitfahren.

Den wollte sich vor Zehntausenden niederländischer Fans Verstappen schnappen. Und er machte das souverän. Dahinter wurde es auch im Kampf um Platz sieben und acht spannend. Dort kämpfte Mick Schumacher mit seinem Stallrivalen Magnussen, was wiederum wenig gut für die Reifen war und letztlich dazu führte, dass sich Schumacher sechs Tage nach seinem Zweikampf als Verfolger von Champion Verstappen in Silverstone gegen Hamilton verteidigen. Und er machte das stark, ehe der Superstar in der drittletzten Runde vorbeizog.

Im WM-Klassement führt Verstappen nun mit 189 Punkten, Teamkollege Sergio Perez ist Zweiter mit 151 Zählern, Leclerc Dritter mit 145 Punkten vor Sainz (133). Der Große Preis von Österreich an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky) wird in der Reihenfolge des Sprintergebnisses gestartet, Verstappen kann maximal weitere 26 Punkte holen.

Bildquelle:

  • Max Verstappen: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.