Blockaden, Sachbeschädigungen, brennende Autos: Linker Terror gegen den G20-Gipfel nimmt zu

Eine verbrannte Mülltonne nach den Krawallen im Schanzenviertel. Foto: Daniel Bockwoldt

Die Hamburger Polizei forderte angesichts der massiven Ausschreitungen weitere Kräfte aus anderen Bundesländern an. Hintergrund seien die «vielen Straftaten, die parallel passieren», erklärte ein Polizeisprecher. Wie viele zusätzliche Beamte angefordert wurden, wollte er nicht sagen.

An verschiedenen Stellen der Stadt gingen Autos in Flammen auf, Demonstranten blockierten einen wichtigen Knotenpunkt im Hamburger Hafen.

Nach Polizeiangaben wurden Objektschutzkräfte am Hotel Park Hyatt in der Altstadt angegriffen. In dem Hotel sollen Russlands Präsident Wladimir Putin, Südkoreas Präsident Moon Jae und Australiens Premier Malcolm Turnbull übernachten.

Das erste G20-Gipfeltreffen in Deutschland wird von etwa 19.000 Polizisten geschützt. Seit 6.00 Uhr bis Samstagnachmittag 17.00 Uhr gilt in Teilen der Innenstadt ein Versammlungsverbot. Dann etwa endet das G20-Treffen.

Die Bundespolizei berichtete von einem Angriff auf ihr Revier im Stadtteil Altona. Brandsätze seien geworfen worden, drei Streifenwagen wurden beschädigt. Zunächst hatte die Bundespolizei berichtet, Streifenwagen seien in Brand gesetzt worden, korrigierte die Angaben später jedoch.

Nach Polizeiinformationen gab es in der Innenstadt Blockaden mehrerer Straßenkreuzungen. Die Demonstranten wurden aufgefordert, sich friedlich zu entfernen. In der Nähe des Hamburger Michels kesselte die Polizei eine Gruppe von rund 200 Demonstranten ein, die zur Gruppe «Block G20 – Colour the red zone» gehören. Deren Ziel ist es, Zufahrtstraßen zum Gipfel zu blockieren und in die Sicherheitszone zu kommen. Die Gruppierung kündigte einen «massenhaften, öffentlich angekündigten Regelübertritt» an: «Unsere Aktionen sind ein gerechtfertigtes Mittel des massenhaften widerständigen Ungehorsams.»

An den Landungsbrücken setzten sich mehr als 1000 weiß und lila gekleidete Menschen in Bewegung. Viele skandierten: «Haut ab, haut ab.» Die Polizei ging nach Augenzeugenberichten mit Schlagstöcken gegen Teilnehmer vor. Am Berliner Tor liefen mehr als 200 Teilnehmer los, es kam zu Rangeleien zwischen Demonstranten und der Polizei. Ein Polizeisprecher bezeichnete die Lage als «sehr dynamisch». Polizeihubschrauber kreisen über der Stadt.

Nach Protesten von Demonstranten stauten sich am Hamburger Hafen Lastwagen. Am Morgen bereits war es zu einer kurzzeitigen Blockade von Bahngleisen gekommen.

Etliche Züge verspäteten sich, die Polizei räumte die Gleise. Am frühen Morgen wurde auf dem Gelände eines Autohändlers ein Brand gelegt. Die Polizei konnte noch keine Angaben über die möglichen Täter machen.

In der vergangenen Nacht hat es nach Angaben des sogenannten G20-Ermittlungsausschusses der Aktivisten zahlreiche verletzte Demonstranten gegeben. Eine Sprecherin sagte am Morgen, sie könne keine Zahlen nennen. Aber: «Es sind viele, darunter auch Schwerverletzte.»

Nach Angaben der Polizei wurde 111 Beamte verletzt (Stand: 8.00 Uhr). 29 Menschen seien festgenommen und 15 in Gewahrsam genommen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Es sei zu zahlreichen Sachbeschädigungen unter anderem an geparkten Autos, Geschäften und am Amtsgericht Altona gekommen.

Die Protest-Aktion «Welcome to Hell» hatte am Donnerstagabend mit Zusammenstößen zwischen G20-Gegnern und der Polizei geendet, die die ganze Nacht anhielten. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verteidigte das Vorgehen der Einsatzkräfte. Die Polizei müsse das Versammlungsrecht gewährleisten und Straftaten verhindern, sagte der GdP-Bundesvorsitzende, Oliver Malchow, am Freitag im Deutschlandfunk.

Bildquelle:

  • Schäden im Schanzenviertel: dpa

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