Rotes Licht, grünes Licht: Wir entscheiden selbst, wen wir zum Schwarmtreffen 2022 einladen

Liebe Leserinnen und Leser,

viele von Ihnen wissen, dass das alljährliche Treffen der Bürgerlich-Konservativen „Schwarmintelligenz“ vom 28. bis 30. Oktober 2022 in Bayern stattfinden wird. Obwohl das Programm bisher nur rudimentär bekannt ist, haben sich schon zahlreiche Interessenten kostenlos und unverbindlich registrieren lassen unter kelle@denken-erwuenscht.com. mit Namen, Vornamen und Wohnort.

Ich war gestern in der Stadt, die in diesem Jahr den Besuch ungewöhnlich vieler intelligenter und sympathischer Gäste aus allen Teilen Deutschlands erleben wird, unterwegs, um Veranstaltungsräume und Hotelzimmer klarzumachen. Die gute Nachricht: die ersten 200 Hotelzimmer sind reserviert. Die schlechte Nachricht: aus mehreren möglichen Locations sticht keine wirklich heraus.

Natürlich: Halle, Heizung, Dach drüber, Bühne, Mikro, bisschen was zu essen und zu trinken – bekommt man immer hin. Aber es soll ja auch schön sein, und wir wollen uns willkommen fühlen, wenn nicht gar geliebt. Und das ist nicht so einfach, wenn man überall – wirklich bei jeder Halle oder Location, wo ich bisher war, gleich am Anfang gefragt wird, ob bei der Veranstaltung jemand von der AfD sprechen wird. Das nervt, denn wenn wir jemandem 45.000 Euro überweisen, dann möchte ich mir von denen nicht vorschreiben lassen, wen ich als Redner einlade.

Noch übler: Sowohl in städtischen als auch in privaten Veranstaltungsräumen dieser Stadt – wir reden von Bayern – sind christliche Gottesdienste unerwünscht. Man sei „weltanschaulich neutral hier bei uns“, belehrt man mich. Aber warum eigentlich? Die christliche-abendländische Kultur ist das Grundgerüst unseres Denkens und unseres Wertefundaments. Und da kommt irgendein Stadtrat daher und erklärt christliche Gottesdienste für unerwünscht in Gebäuden, die auch mit den Steuergeldern christlicher Bürger errichtet wurden und unterhalten werden?

Nein, es gefällt mir alles nicht, nicht nur in dieser Stadt, die an sich schön ist, sondern überall in Deutschland, wie sich unsere Gesellschaft verändert, das Denken und das Aussehen ganzer Straßenzüge.

Natürlich wird es irgendwie wieder funktionieren, irgendeine Ecke findet unsereins sicher. Gestern haben wir begonnen, nach ungewöhnlichen Locations zu suchen, nicht einfach googeln auf den städtischen Internetseiten unter „Event“, sondern nach Räumen, die sonst nicht einfach für Veranstaltungen gebucht werden können. Eine Firmenhalle, eine Burg, ein Museum, sogar eine geschlossene Brauereigaststätte habe ich mir angeschaut, ob man die Eigentümer nicht bewegen könnte, seinen seit zwei Jahren geschlossenen Laden wieder für ein Wochenende zu öffnen.

Wir werden auf jeden Fall etwas finden, aber ich verspreche, es wird etwas sein, wo man uns nicht von außen vorschreibt, wen wir einladen dürfen, und niemand wird verhindern können, dass wir Sonntagsmorgens Gottesdienst feiern. Auch nicht in dieser Stadt!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.