von KLAUS KELLE
Ausgerechnet in der Weihnachtsnacht ereignete sich der grauenhafte Vorfall. Ein 21-Jähriger und fünf Jungs im Alter zwischen 16 und 19 Jahren versuchten in einer Berliner U-Bahn-Station, einen schlafenden Obdachlosen mit einem Papiertaschentuch anzuzünden. Der Prozess dauert an, den Verursachern der „menschenverachtenden Tat“ (Staatsanwalt) drogen mehrjährige Haftstrafen. Der Hauptangeklagte, der noch in Haft verbleibt, sagte aus, er habe „nur ein kleines Feuerchen“ machen wollen, um den hilflosen Obdachlosen „aufzuschrecken“. Ein Spaß sozusagen.
Und heute wurden fünf der Angeklagten, die daneben standen und nicht eingriffen und mal schauen wollten, was so passiert. Ist ja lustig…
Ich habe hohe Achtung vor unseren Gerichten, und wenn ein Richter so etwas entscheidet, wird er sich was dabei gedacht haben. Aber ich verstehe es nicht und ich halte es für falsch. Solche Entscheidungen sind der Grund, warum immer mehr Menschen an unserer Justiz verzweifeln. Und junge Flüchtlinge, die sich sowieso schwer damit tun, diese Gesellschaft zu begreifen und zu achten, werden lachen über diesen vielbeschworenen Rechtsstaat…