WITTENBERG – Vor einer Protestantisierung der römisch-katholischen Kirche hat der evangelische Wittenberger Pfarrer Alexander Garth gewarnt. Solche Bestrebungen drückten sich in den Reformbewegungen „Maria 2.0“ und „Synodaler Weg“ aus, schreibt der Theologe in einem Gastkommentar für die Mai-Ausgabe des Vatican Magazins (Rom).
An die Reformer gewandt äußert er im Blick auf die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD): „Dort ist alles, wofür Sie kämpfen, Realität: Frauen als Priester, Synodalverfassung, verheiratete Pfarrer, Feminismus. Der geistliche und physische Zustand der evangelischen Kirche ist indes noch schlimmer und die Auswirkungen der Säkularisierung noch verheerender als in der katholischen Kirche.“
Den katholischen Reformern, die unbedingt eine andere Kirche wollten, rät Garth, evangelisch zu werden: „Dort ist alles umgesetzt, was Sie anstreben.“ Er bezeichnet sich in dem Beitrag als Protestant mit katholischem Herzen und Pfarrer auf der Kanzel Martin Luthers (1483–1546).
Die Welt braucht das katholische Profil
Der Theologe würde die Protestantisierung der katholischen Kirche für ein „großes Unglück“ halten: „Denn diese Welt braucht das katholische Profil der katholischen Spiritualität mit Papsttreue, Marienverehrung und dem Beispiel der Heiligen der Kirche.“ Und die christliche Welt brauche die katholische Identität, „weil es ein großer Verlust für die Christenheit wäre, wenn die katholische Farbe des Glaubens an Intensität verlöre“. (idea)
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- Alexander_Garth_Pfarrer: idea/wolfgang köbke